Wikipedia bietet eine einfache Beschreibung für das „elektronische Papier“: E-Paper ist eine Anzeigevorrichtung,die das Erscheinungsbild gewöhnlicher Tinte auf Papier nachahmt. Im Gegensatz zu herkömmlichen hinterleuchteten Flachbildschirmen, die Licht emittieren, reflektieren E-Paper-Displays Licht wie Papier. E-Paper nimmt die besten Elemente einer gedruckten Seite und verbindet es mit Elektronik, um eine neue Generation von Papier zu schaffen: ein effizientes, leistungsfähiges, sofort aktualisierbares Papier, das selbst im hellsten Sonnenlicht lesbar ist.
Wie funktioniert das elektronische Papier und was macht es so besonders? Kurz gesagt vereint das E-Paper-Display drei einzigartige Eigenschaften: das E-Ink-System, die Bistable-Technologie und ein reflektierendes Display.
Der Kern der E-Ink-Technologie sind Mikrokapseln, die mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt sind, die winzige Pigmentpartikel enthält. Die Partikel stehen unter dem Einfluss eines elektrischen Feldes und werden neu angeordnet, um die Oberfläche des E-Paper-Displays in eine bestimmte Farbe und Form zu bringen. Jedes Display besteht aus Millionen von Kapseln.
Energie ist immer nur dann erforderlich, wenn die Partikel neu angeordnet werden sollen. Die Partikel verharren, bis die nächste elektrische Ladung sie in ein anderes Muster umordnet. Dies wird als „bistable“ bezeichnet. Es braucht überhaupt keine Energie, um ein Bild anzuzeigen und nur wenig Energie, um ein Bild zu ändern. Dies macht E-Paper zu einer der leistungsstärksten und effizientesten Anzeigetechnologien der Welt. Zum Vergleich: LCD-Bildschirme müssen etwa 30 Mal pro Sekunde aufgefrischt werden.
Ein E-Paper-Display ist ebenfalls "reflektierend", was bedeutet, dass es dieselbe Lesbarkeit wie herkömmliches Papier bietet. Im Gegensatz dazu wiederum sind LCD-Bildschirme "emissierend", denn die Pixel werden mittels Hintergrundbeleuchtung erhellt. Die reflektierende Eigenschaft macht E-Paper-Displays für die Augen ergonomischer, bietet zudem einen größeren Betrachtungswinkel und macht Inhalte auch bei direkter Sonneneinstrahlung perfekt sichtbar.
E-Paper als Technologie der Wahl für Digital-Signage
Zahlreiche Studien prognostizieren dem Digital-Signage-Markt einen steilen Aufwärtstrend. Dieses Wachstum beruht sowohl auf den mannigfaltigen Vorteilen der digitalen Bereitstellung von Inhalten als auch auf etlichen Produktinnovationen und nicht zuletzt auf den erheblichen Kostensenkungen, die sich dadurch erzielen lassen.
Ergo: Digital-Signage ist dynamisch, schnell und kostengünstig im Vergleich zur herkömmlichen statischen Beschilderung. Es ist ideal für Unternehmen, Institutionen und Organisationen, die ihre Zielgruppe effektiver einbinden, die Benutzererfahrung verbessern und pünktliche Botschaften an ihre Kunden senden möchten.
Während Indoor-Anwendungen immer noch 80 Prozent des Marktes repräsentieren, nimmt die Verwendung von Beschilderungen im Außenbereich zu - man denke nur an das Londoner West End, den Times Square, die Innenstadt von Tokyo oder andere Großstädte. Vor allem sieht man aber auch zunehmend andere Formen der digitalen Anzeigetechnik, die ihren Weg nach Draußen mit einer Vielzahl von neuen Anwendungsszenarien und Formaten findet.
Bisherige Anwendungen von Digital-Signage im Außenbereich verwenden Kathodenstrahlröhren (CRTs) beziehungsweise modernere digitale Präsentationsflächen Flüssigkristallanzeigen respektive LEDs.
LCDs stellen verschiedene Herausforderungen an den Außenbereich. Die „augenscheinlichste“ ist die schlechte Sichtbarkeit im Sonnenlicht. Dies wirkt sich nicht nur auf die Wirksamkeit der Inhalte der Displays aus, sondern diese müssen vor allem mit der Sonne konkurrieren und eine enorme Menge an Energie erzeugen, um starkes Sonnenlicht zu kompensieren.
Die am weitesten verbreitete Technologie für Außenbeschilderungen ist die Leuchtdiode (LED). Wie LCD ist auch LED eine Allways-on-Technologie mit einem hohen und kontinuierlichen Stromverbrauch und die Sichtbarkeit bei Sonneneinstrahlung ist ebenfalls ein Nachteil.
Dahingegen sind gerade Ökonomie und Ergonomie die Stärken der E-Paper-Lösung im Freien. Weitere Vorteile des elektronischen Papiers zeigt die Tabelle im Vergleich zu LCD- und LED-Technologie:
Wie sich dem tabellarischen Vergleich entnehmen lässt, ist das größte Manko der E-Paper-Technologie, dass sich keine Videos anzeigen lassen. Für Reklametafeln von daher völlig ungeeignet. Aber wie der Terminus „E-Paper“ schon impliziert ist die Technologie das moderne Papier und hier ist das Potenzial atemberaubend. So überrascht es kaum, dass E-Paper sich beispielsweise im öffentlichen Transportwesen einer regen Nachfrage erfreut.
E-Paper revolutioniert den öffentlichen Nahverkehr
Immer mehr Städte auf der ganzen Welt – hierzulande beispielsweise Bonn und Berlin – führen elektronische Papierdisplays an Bushaltestellen in den Innenstädten ein, um den Fahrgästen zeitnahe und genaue Service-Informationen zu liefern.
Die Vorteile sind für die Betreiber und die Fahrgäste zahlreich:
- Die Anzeige kann in der Reflexion von direktem Sonnenlicht gesehen werden und bietet eine bessere Sicht als die klassische Beschilderung.
- Da die Displays mit sehr wenig Energie auskommen, lassen sich diese in allen Klimazonen vollständig mit Solarenergie betreiben, was äußerst kosteneffizient und umweltfreundlich ist.
- Die vor Ort installierten E-Paper-Systeme verbinden sich mit dem Management-System mithilfe von Wireless-Technologien, so dass diese vollständig "festnetzunabhängig" installiert werden können.
- Inhalte lassen sich sofort und mühelos im Kontrollzentrum ändern. Neben allgemeinen Fahrplänen können die elektronischen Papierdisplays auch genaue Ankunftszeiten, Verspätungen, Umleitungen oder neue Routen anzeigen.
Darüber hinaus lassen sich Stadtnachrichten oder Updates über verschiedene Ereignisse, Veranstaltungen und touristische Informationen in der Nähe einspielen.
„Information at your fingertips wird dank der Digital-Signage-Technologie E-Paper jetzt auch an der Bushaltestelle wahr. Die bahnbrechende E-Paper-Lösung informiert Fahrgäste übersichtlich, detailliert und in Echtzeit. Die solarbetriebenen, schnurlosen E-Paper-Displays sind zudem optimiert für einen extrem geringen Energie und Datenbedarf“, erklärt Björn Christiansen, geschäftsführender Gesellschafter der Christiansen GmbH und deutscher Distributionspartner vom E-Paper-Hersteller Papercast.
Gesteuert werden die E-Paper über ein cloudbasiertes Content-Management-System mit dem das Busunternehmen in Web-Technologie-Manier alle Inhalte, Layouts und Parameter festlegt und in Echtzeit auf die unterschiedlichen Displays ausspielen kann. So lassen sich nicht nur die üblichen starren Informationen anzeigen, wie Fahrplan, Streckennetz oder Preise, sondern auch die voraussichtliche Ankunftszeit des nächsten Busses oder Störungen und entsprechende Alternativen.
Die interaktiven E-Paper-Displays für die Bushaltestelle sind robust, konform der Schutzart IP65 mit verstärktem Frontglas, lassen sich an das Betreibernetzwerk standardmäßig per WLAN anbinden und sind durch ihre Solarfähigkeit autark. Die Displays gibt es in Größen von 13 Zoll, Mehrfach-13-Zoll, 32 Zoll sowie 42 Zoll und lassen sich an vorhandene Pfosten oder Arretierungen der bisherigen Beschilderung oder an entsprechenden Flächen der Bushaltestelle anbringen. Durch die E-Tinten-Technologie der HD-Displays und deren hohe Kontrastfähigkeit sind die Informationen auch bei Sonneneinstrahlung gut sichtbar. Bei Dunkelheit springt die LED-Beleuchtung ein, entweder konstant über die Cloud definiert oder über Licht- und/oder Bewegungssensoren gesteuert.
Das auf die E-Paper maßgeschneiderte Cloud-basierte Verwaltungssystem beruht auf einer offenen Entwicklungsplattform und unterstützt Standards wie GTFS und SIRI. Es bietet vollständige Kontrolle über Inhaltsdesign und -präsentation mit einem breiten Spektrum an vordefinierten Apps und Widget.