Wie sich schlüsselfertige Agri-PV-Lösungen auch ohne Zuschüsse rechnen
In Zeiten steigender Energiepreise und der Energiewende ist eine Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen für landwirtschaftliche Betriebe interessanter denn je. Dabei sind schlüsselfertige Photovoltaikanlagen (PV) auf Agrarflächen eine attraktive Möglichkeit, um den eigenen Strombedarf vor Ort zu decken und sogar ins Netz einzuspeisen. In manchen Fällen kann sich die Investition in eine PV-Anlage bereits ohne Zuschüsse rechnen. Wie das funktioniert und welche Faktoren bei der Entscheidung für oder gegen die Nutzung von Solarstrom berücksichtigt werden sollten, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Der deutsche Solarstrommarkt ist vom schwierigen wirtschaftlichen Konjunkturumfeld gekennzeichnet. Dennoch gibt es Lichtblicke: So setzen zunehmend Gewerbetreibende und Industrieunternehmen auf Photovoltaik (PV) – auch dank des (bedauerlich) weiterhin hohen CO₂-Preises. Eine interessante Option für Investoren sind schlüsselfertige Agri-PV-Lösungen, bei denen die Photovoltaikanlage nicht nur am Dach, sondern auch an landwirtschaftlich genutzten Flächen installiert wird. Die Vorteile dieser Lösung liegen auf der Hand: Neben der Minderung der CO₂-Emissionen hat der Bau einer PV-Anlage auf Agrarflächen den kleinen, aber feinen Nebeneffekt, dass die Vegetation unter dem Solarmodul geschützt wird und so vor extremen Wettereinflüssen geschützt ist.
Die erste Frage, die sich Investoren in der Landwirtschaft stellen, ist meist die nach den Kosten. Die Preise für schlüsselfertige Agri-PV-Lösungen setzen sich aus dem Preis für die Solarmodule, dem Preis für den Bau der Anlage sowie den Kosten für Wartung und Instandhaltung zusammen. Die Module selbst sind in den letzten Jahren deutlich günstiger geworden, sodass sie heute nur noch einen geringen Teil der Gesamtkosten ausmachen.
Der wesentliche Teil der Kosten entfällt jedoch auf den Bau der Anlage sowie die Wartung und Instandhaltung. Diese Kosten hängen vor allem von der Größe und Lage der Anlage ab. Große Anlagen in exponierten Lagen sind natürlich deutlich teurer als kleine Anlagen in günstigeren Lagen.
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GridParity bietet schlüsselfertige Agri-PV-Lösungen, die sich auch ohne Zuschüsse rechnen
Getreide, Gemüse oder Obst anbauen und gleichzeitig auf derselben Fläche Solarstrom erzeugen – das ist der Wunsch vieler Landwirte weltweit. Die GridParity hat bereits vor 9 Jahren zwei Pilotanlagen in Ägypten gebaut. Genutzt wurden Almaden Doppelglasmodule mit einer Transparenz von 40 %.
Die damalige Technologie ist inzwischen durch die Verwendung industrieller Serienteile wesentlich verbessert worden. Heute ist der Bau von Agri-PV Anlagen durch die serielle Produktion und die stark gesunkenen Modulpreise wesentlich kostengünstiger. GridParity bietet schlüsselfertige Lösungen mit individueller Planung, Statik und dem kompletten Bau.
Einzigartige Vorteile im Obstbau
Der Erwerbsobstanbau steht im Zuge des Klimawandels vor großen Herausforderungen. Um negative Auswirkungen auf Ernten zu vermeiden, müssen neue Strategien entwickelt werden gegen steigende Temperaturen und immer häufiger eintretende extreme Wetterereignisse wie Hagel und Starkregen. Zum Schutz von Pflanzen und Früchten werden Folien und Hagelschutznetze eingesetzt – oft mit unzureichenden Ergebnissen.
Die sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelnde PV-Technologie in Form von teiltransparenten, hoch aufgeständerten Modulen kann zur Vermeidung solcher Klimaschäden einen großen Beitrag leisten. Solche Agri-PV Installationen tragen auch zur Reduzierung der Verdunstung und des Spritzmitteleinsatzes bei.
Das Ziel für einen Obstbau im Agri-PV-System ist eine sichere und qualitativ hochwertige Kernobstproduktion mit zusätzlicher Stromproduktion. Die generierte elektrische Energie sollte in den vor- und nachgelagerten Bereichen der Obstproduktion genutzt werden, beispielsweise beim Betrieb von elektrifizierten Landmaschinen, dem Betrieb von Bewässerungssystemen oder bei der Lagerung der Ernte in elektrisch betriebenen Kühlhäusern. Durch die gleichzeitig erfolgte Stromgewinnung lassen sich solche Anlagen auch relativ schnell amortisieren.
Solarstrom statt Hagelnetze über der Apfelplantage
In Kressbronn am Bodensee ging die deutschlandweit erste deutsche Agri-PV-Anlage über einer bestehenden Obstkultur in Betrieb. Diese besteht aus einem Metallgerüst mit darauf montierten Solarmodulen. Dabei handelt es sich um besonders stabile Almaden-Doppelglasmodule mit einer Transparenz von ca. 40 %. Durch die besondere Installation erhalten die Bäume trotz der Teilverschattung ausreichend Licht. Der generierte Ökostrom wird in das Netz des Energieversorgers Regionalwerk Bodensee eingespeist.
„In der Agri-Photovoltaik liegt eine Riesenchance für die Landwirtschaft, für die Nachhaltigkeit und für die Energieversorgung“, so Ministerpräsident Kretschmann, der zur Einweihung der Anlage angereist war. „Mit dem Projekt soll beispielsweise herausgefunden werden, wie AgriPV-Anlagen in Sonderkulturen bei Wetterereignissen wie Hagel, Starkregen oder Nachtfrösten helfen oder wie sich der Ernteertrag entwickelt.“ Erwartet wird ferner, dass die Anlage den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall reduziert.
Im ersten Bauabschnitt wurden über 1.100 Almaden M50 Doppelglasmodule mit 40 % Transparenz verbaut. In weiteren Bauabschnitten sollen auch Module des Partnerunternehmens Agora Solar aus der Slowakei mit einer 20 % höheren Leistung bei gleicher Transparenz eingesetzt werden. Untersucht werden soll auch eine noch dichtere Modulanordnung mit je 2 Modulen auf jeder Seite. Dadurch sind die Felder oben geschlossen. Das Regenwasser soll in diesem Fall gesammelt und für die direkte Pflanzenbewässerung genutzt werden.
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