Seit 2010 gibt die Gesetzgebung vor, dass Logistikgebäude einen CO2-armen Betrieb gewährleisten müssen. Das heißt, ein hoher Teil des Energieverbrauchs muss größtenteils aus erneuerbaren Quellen genutzt werden. Bis zum Jahr 2020 hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um 40 % zu senken. Bis in das Jahr 2050 soll Deutschland nahezu treibhausgasneutral werden. Nicht nur die Politik, sondern auch steigende Energiekosten und Kundenanforderungen üben Druck für eine bessere Energiebilanz aus. Eine von PwC durchgeführte Studie zur Nachhaltigkeit in der Transport- und Logistikbranche kommt zu dem Ergebnis, dass Kundenanforderungen sogar der stärkste ausschlaggebende Punkt für Nachhaltigkeitsregelungen sind. Immer mehr Unternehmen verschreiben sich daher einer umweltfreundlichen Lieferkette – nicht nur aus Gründen der Reputation. Markus Becker, Business Development Manager beim japanischen Material-Handling-Experte DAIFUKU, erklärt: „Wir verfolgen bereits seit 2011 die Environmental Vision 2020, mit der wir als Unternehmen für eine nachhaltige Umwelt stehen. Jede Geschäftstätigkeit erfolgt bei uns vor dem Hintergrund eines umweltbewussten Handelns. Dazu zählt natürlich insbesondere die Entwicklung und Bereitstellung von Materialflusssystemen mit geringer Umweltbelastung.“
Optimierungspotenziale von Logistikzentren
Laut einem Schlussbericht des Lehrstuhls für Fördertechnik Materialfluss Logistik und des Lehrstuhls für Bauklimatik und Haustechnik der Technischen Universität München zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung sind in der EU und in Deutschland Gebäude für 36 % der Treibhausgasemissionen und für 40 % des Energieverbrauchs verantwortlich. Insbesondere die Beleuchtung, Raumwärme, Warmwasser und Klimakälte sind ausschlaggebende Punkte, die 35 % des Gebäude-Energieverbrauchs von Nichtwohngebäuden in Deutschland ausmachen. Dabei ist es bereits möglich, in einem Logistiklager eine Energieersparnis von fast 50 % zu erreichen – beispielsweise in temperaturgeführten Lägern durch eine Wärmerückgewinnung. Nicht nur bei der Gestaltung eines Gebäudes kann mit der geeigneten Technik der Energieverbrauch minimiert werden. Auch der Energiebedarf von Intralogistikparametern sollte geprüft werden. Denn eine grüne Optimierung eines Logistikzentrums kann nur dann funktionieren, wenn alle Energieflüsse auf ihren Energieverbrauch kontrolliert werden. Während in einem manuellen Lager nur ein geringer Teil von rund 20 % des Stromverbrauchs auf die Materialflusstechnik entfällt, ist die Intralogistik in einem vollautomatischen Distributionszentrum für 85 % des Gesamtenergiebedarfs verantwortlich.
Weiter dazu: Energieeffiziente Komponenten in der Intralogistik
Einzelmaßnahmen nicht zielführend
„Bei der Optimierung und Gestaltung von Logistikgebäuden und -anlagen reicht es nicht, nur einzelne Komponenten zu verbessern“, erklärt Markus Becker. „Auch wenn Logistikhallen nach aktuellen Maßstäben der Energieeffizienz errichtet werden, muss deren Innenleben in die Energieplanung mit einbezogen werden.“ Die Gewichtung erfolgt jedoch auf unterschiedliche Art und Weise: Der Schlussbericht des Lehrstuhls für Fördertechnik Materialfluss Logistik und des Lehrstuhls für Bauklimatik und Haustechnik der Technischen Universität München kommt zu dem Schluss, dass drei Arten unterschieden werden müssen, bei denen die Gewichtung von Einsparpotenzialen divergieren. Die manuell betriebene Logistikhalle kann ihren Gesamtenergiebedarf am ehesten über Maßnahmen am Gebäude verringern. Bei einem teilautonomen Lager steigt der Einfluss der Intralogistik bereits auf 70 %, infolgedessen ein vollautomatisiertes Logistikzentrum zu 85 % von einer energieeffizienten Intralogistik abhängig ist. Die Wichtigkeit einer skalierbaren und energiesparsamen Intralogistik ist demnach ein ausschlaggebender Punkt bei der Planung eines autonomen Logistiklagers.
DAIFUKU CO., LTD. – das Unternehmen
1937 gegründet, ist DAIFUKU einer der international führenden Anbieter von Material-Handling-Systemen. Als global operierendes Unternehmen unterhält DAIFUKU am Fertigungsstandort in Shiga, Japan, elf Fabriken. Selbstständige Niederlassungen in Großbritannien und Deutschland sowie Vertragspartner in Spanien, Portugal und Skandinavien sind ebenfalls Teil des Unternehmens. Weltweit sind derzeit über 30.000 Regalbediengeräte und 10.000 Systeme im Einsatz. Zu den Referenzkunden gehören unter anderem BELIMO, Canon, Dagab, DELL, Hammesfahr, ICA, Lever Fabergé, Levi Strauss, Netto, Opel, Riverford, Supergros und viele mehr.