► Europas Metaverse-Strategie: Von virtuellen Städten bis zur Ethik im Web 4.0
► Die EU-Kommission hat eine ehrgeizige Strategie für das „Web 4.0“ und virtuelle Welten entwickelt und plant, eine führende Rolle im Metaverse einzunehmen. Die Kommission erkennt das Potenzial des Metaverse und des Übergangs zur nächsten Webgeneration als bedeutende Wachstumsmöglichkeiten für europäische Unternehmen an. Gleichzeitig betont sie die Bedeutung der Wahrung der Werte und Grundrechte der EU in diesem Bereich.
► Das Web 4.0 basiert laut der Definition der Kommission auf Technologien wie künstlicher Intelligenz, dem Internet der Dinge, vertrauenswürdigen Blockchain-Transaktionen und erweiterter Realität (XR). Diese ermöglichen die Schaffung digitaler und realer Objekte und Umgebungen. Die EU sieht in ihrer Kombination aus Binnenmarkt, industrieller Basis, kultureller Vielfalt und Innovationsgeist einen entscheidenden Vorteil, um langfristig die Spitzenposition im Metaverse einzunehmen.
► Passend dazu:
► Um dieses Ziel zu erreichen, plant die EU-Kommission die Schaffung eines EU-Ökosystems, das alle Akteure der Wertschöpfungskette virtueller Welten und des Web 4.0 zusammenbringt. Dies soll durch Partnerschaften mit dem Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa und die Förderung von Spitzenleistungen in der Forschung ermöglicht werden. Ein industrieller und technologischer Fahrplan soll dabei helfen, die Innovationskraft Europas zu stärken.
► Ein interessanter Aspekt der Strategie ist die Einführung eines „Citiverse“ für die öffentliche Verwaltung. Dabei handelt es sich um eine immersive städtische Umgebung, die für Stadtplanung und Städtemanagement genutzt werden soll. Diese virtuelle Plattform ermöglicht es, die Planung und Verwaltung von Städten interaktiv und effizienter zu gestalten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung eines virtuellen Zwillings des Menschen, der den menschlichen Körper nachbildet und die klinische Diagnose und personalisierte Behandlungsmethoden unterstützt.
► Die EU-Kommission hat erkannt, dass es wichtig ist, sicherzustellen, dass virtuelle Welten nicht von wenigen großen Akteuren dominiert werden. Daher plant sie eine enge Zusammenarbeit mit Experten für Internet-Regulierung weltweit, um Web 4.0-Standards zu fördern, die im Einklang mit den Zielen und Werten der EU stehen. Zusätzlich dazu möchte sie bis zum ersten Quartal 2024 Leitlinien für die breite Öffentlichkeit im Web 4.0 entwickeln, um die Bürgerinnen und Bürger über die Möglichkeiten und Auswirkungen des Metaverse aufzuklären.
► Der EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton betont die Ambitionen Europas, im Web 4.0 und in den virtuellen Welten weltweit führend zu werden. Bei einer Anhörung im Bundestag wiesen Experten darauf hin, dass das Konzept des Metaverse bereits 1992 von Neal Stephenson in seinem Buch „Snow Crash“ als Dystopie vorgestellt wurde und einige derzeitige Entwicklungen „toxische“ Technologien replizieren könnten. Dennoch begrüßt der IT-Verband Bitkom die Chancendebatte, die die EU-Kommission rund um das Metaverse eröffnet.
⬛ Mehr dazu hier:
► Die Strategie der EU-Kommission verdeutlicht das Bestreben Europas, eine führende Rolle im Metaverse einzunehmen und die Chancen und Herausforderungen dieser virtuellen Welten aktiv zu gestalten. Die EU plant, ihre einzigartigen Ressourcen und ihre regulatorischen Maßnahmen einzusetzen, um eine nachhaltige und ethische Entwicklung des Metaverse voranzutreiben.