Die Aussetzung des Handels mit dem Dollar und dem Euro sowie mit anderen auf diese Währungen lautenden Vermögenswerten an der MOEX bedeutet, dass die Anleger diese Währungen und die auf sie lautenden Vermögenswerte nicht mehr an der Börse kaufen oder verkaufen können. Dies wird wahrscheinlich die Volatilität erhöhen und die Liquidität auf dem russischen Markt verringern. Es könnte auch russische Unternehmen und Einzelpersonen erheblich daran hindern, internationale Geschäfte zu tätigen. Es ist erwähnenswert, dass trotz der vielen Sanktionen russische Rohstoffe wie Öl, Gas, Aluminium und Palladium immer noch ihren Weg auf die westlichen Märkte finden, wenn auch teilweise mit erheblichen Einschränkungen.
Die russische Zentralbank, die ihre Goldreserven aufgestockt hat, um sich von den "toxischen" Dollars und Euros, wie sie von den russischen Behörden genannt werden, zu trennen, wird weiterhin die Wechselkurse des Rubels gegenüber dem Dollar und dem Euro auf der Grundlage von Bankdaten und Daten aus dem Freiverkehr bestimmen. Andererseits sind der Dollar und der Euro weit verbreitete Währungen für internationale Abrechnungen, und andere Gegenparteien wollen nicht unbedingt Rubel für die Abrechnung akzeptieren. Derzeit ist China Russlands wichtigster Partner, und mehr als die Hälfte der Währungsabrechnungen werden in Yuan abgewickelt. Die Beschränkung des Zugangs zum Dollar- oder Euro-Markt kann jedoch auch die Kosten für Yuan-Abrechnungen mit ausländischen Geschäftspartnern erhöhen.
Insgesamt werden sich die jüngsten US-Sanktionen und die Reaktion Russlands wahrscheinlich negativ auf die russische Wirtschaft und die Finanzmärkte auswirken. Das Ausmaß der Auswirkungen ist jedoch nach wie vor ungewiss und wird von verschiedenen Faktoren abhängen, u. a. vom Verlauf des Krieges in der Ukraine und weiteren Maßnahmen der USA und anderer Länder. Wie Vertreter russischer Banken und Unternehmen betonen, geht es nicht nur um den Zugang zu Währungen, sondern auch um die mangelnde Transparenz der Wechselkurse und -ströme. Die Zentralbank hat sich jedoch schon seit einiger Zeit auf derartige Sanktionen vorbereitet und wird weiterhin Wechselkurse auf der Grundlage von Bankdaten und des Freiverkehrsmarktes bereitstellen.
Russland ist nach wie vor ein wichtiger Akteur auf der internationalen Bühne, vor allem durch den Rohstoffhandel. Dieser Handel konzentriert sich jedoch hauptsächlich auf den Austausch mit zwei Ländern: China und Indien. Im Jahr 2023 war Russland nach Angaben des IWF die elftgrößte Volkswirtschaft der Welt und erwirtschaftete etwa 3,2 % des globalen BIP. Obwohl wir eine leichte Erholung der Ölpreise, der Gaspreise in Europa und der Aluminiumpreise beobachten, dürfte dies in erster Linie mit der Schwäche des US-Dollars zusammenhängen und weniger mit der Sorge um die Verfügbarkeit russischer Rohstoffe.
Das politische "Spiel" mit Sanktionen oder deren Androhung kommt von beiden Seiten.
Vor rund 3 Wochen hat US Finanzministerin Janet Yellen bei einem Besuch in Deutschland in Richtung deutscher Banken bereits mit Sanktionen gedroht, sollte deren Russlandgeschäfte nicht weiter massiv eingeschränkt werden, Ziel "Bis auf Null". Ansonsten könnten Sanktionen für das US-Geschäft möglich werden. Das Neugeschäft dürfte bereits bei Null liegen - die Abwicklung alter Bestände (gerade Kreditlinien sind oft auf Jahre und Jahrzehnte ausgelegt) braucht jedoch Zeit.
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