Diese erste Version der R6-Reihe von CENTUM VP bietet nicht nur funktionale Verbesserungen, sondern vereint die vollständig integrierte Engineering-Umgebung. CENTUM® VP R6.01 gewährt eine flexible Installation und stellt Erweiterungskonzepte, schnelle und vereinfachte Loop-Check-Funktionen und eine intuitivere Bedienung zur Verfügung.
Neue Merkmale im Überblick
1. Automation Design Suite (AD Suite)
Vollständig integrierte Engineering-Umgebung: Die AD Suite ist eine integrierte Engineering-Plattform, die den gesamten Lebenszyklus einer Anlage durchgängig unterstützt. Hierbei werden Konfigurationszeiten erheblich verkürzt. Die einzelnen Schritte im Engineering können flexibel und unabhängig voneinander durchgeführt werden.
Die AD Suite kann alle funktionalen, als Grundlage für das Engineering dienenden Designunterlagen sowie alle in der CENTUM-Datenbank gespeicherten Stammdaten zentral verwalten - das vereinfacht die Historienverwaltung bei der Abänderung von Programmen und stellt sicher, dass bei einer Systemerweiterung, -änderung oder -wartung stets die neuesten Designinformationen vorliegen. So erzeugt die AD Suite eine komplette Engineering-Umgebung mit einer neuen Datenbankstruktur. Gleichzeitig bleibt die AD Suite kompatibel zu den vorangegangenen CENTUM-Versionen. Die AD Suite macht Engineering-Know how, z.B. für Folgeprojekte, schnell und einfach zugänglich.
2. N-IO (NetzwerkNetwork-IO)
Mehr Flexibilität durch Einzelkanal-Verdrahtung: Das N-IO erfüllt die Funktionen einer universellen I/O-Karte und eines Signal Conditioners, die eine konfigurierbare Software und eine flexible I/O-Zuweisung ermöglichen. Es verfügt über ein I/O-Modul, das verschiedene I/O-Signaltypen verarbeiten kann, sieht bis zu 16 I/O-Kanäle vor und ermöglicht die Spezifikation eines individuellen Signaltyps für jeden Kanal. Sowohl analoge als auch digitale I/O-Signale, die den Großteil am I/O-Signalverkehr ausmachen, lassen sich allein durch Softwareeinstellungen verarbeiten. Impuls- und Relais-I/O-Signale können mit zusätzlichen Adaptern verarbeitet werden. Mit dem N-IO ist ein Austausch des I/O-Moduls nicht länger erforderlich, wodurch der Neuverdrahtungsaufwand bei einem Wechsel des Sensortyps und/oder des Layouts im Rahmen einer Anlagenmodernisierung minimiert wird.
Bis Ende 2015 werden weitere Module auf den Markt gebracht werden, die eine Eins-zu-Eins-Migration von früheren I/O-Modulen von Yokogawa zulassen - gemäß der Yokogawa-Philosophie, mit technischen updates stets mit älteren Systemen von Yokogawa kompatibel zu bleiben und die einmal getätigten Investitionen des Kunden zu schützen.
3. FieldMate TM Validator
Schnellere Inbetriebnahme: Bei der Installation eines Feldinstruments muss die Verdrahtung nach Abschluss aller Verdrahtungsarbeiten überprüft werden. Bisher konnte eine solche Überprüfung nur mit Hilfe des CENTUM-Bedien-/Überwachungsbildschirms durchgeführt werden: die Ingenieure mussten abwarten, bis alle I/O-Feldgeräte installiert und das CENTUM-System mit mindestens einer Bedien-/Überwachungsstation und den zugehörigen PNKs eingerichtet war. Mit CENTUM VP R6.01 ist es nicht mehr erforderlich, dass das gesamte CENTUM-System zuerst installiert ist: Es können N-IO-Schaltschränke vorab auf der Baustelle aufgestellt und, zeitsparend, ein Loop-Check direkt durchgeführt werden. Sobald eine Verbindung zu N-IO-Baugruppen hergestellt wurde, kann mit dem FieldMate TM Validator - basierend auf den I/O-Informationen aus dem Prozessleitsystem CENTUM VP R6.01 - die Verdrahtung aller Feldinstrumente in Echtzeit überprüft und festgestellt werden, ob alle Geräte einwandfrei funktionieren.
Entwicklungshintergrund
Seit der Markteinführung des integrierten Prozess- und Produktionsleitsystems CENTUM im Jahr 1975 hat Yokogawa diese Plattform durch Integration der neuesten Technologien kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt. 2008 brachte Yokogawa mit CENTUM VP die jüngste Generation dieser Serie auf den Markt. Inzwischen sind über 25.000 Systeme der CENTUM-Serie an Unternehmen weltweit geliefert worden.
Yokogawa hat OEM-Vereinbarungen mit der Pepperl+Fuchs GmbH und der MTL Instruments Group Limited geschlossen, in deren Rahmen Baugruppenträger zur Verfügung gestellt werden, die Yokogawa als eigene Produkte vertreiben wird. Diese werden in Verbindung mit den N-IO-Modulen von Yokogawa und den von den zwei o.g. Firmen gelieferten eigensicheren Signaltrennern eingesetzt. Aufgrund dieser Kooperation kann Yokogawa gewährleisten, dass das N-IO den gängigen Vorschriften zur Eigensicherheit von Systemen in Europa, Asien und Amerika entspricht.