Das afrikanische Land mit den meisten Internetnutzern war im Dezember 2011 Nigeria mit über 40 millionen Nutzern, gefolgt von Ägypten und Marokko. Währenddessen war Marokko mit beinahe 50% das Land mit der höchsten Internetdurchdringung. Südafrika dagegen stellte das Land mit den erfolgreichsten B2C E-Commerce Plattformen dar. Noch 2011 existierten verschiedene Faktoren auf dem gesamten Kontinent, die den Onlinehandel hemmten, wie beispielsweise die geringe Internetdurchdringung oder die Fokussierung auf Bargeld und persönliche Beziehungen. Neuerdings gewinnen jedoch mobile Zahlungsmethoden an Beliebtheit, sodass das Wachstum im Onlinehandel bereits 2012 zunehmend erleichtert wird.
Steigende Umsätze im B2C E-Commerce auf den wichtigsten afrikanischen Märkten
In Südafrika stieg der Anteil der Onlinekäufer an den Internetnutzern zwischen 2009 und 2011 um einige Prozentpunkte an. Dabei gab 2011 eine deutliche Mehrheit niedrigere Preise als ausschlaggebend für einen Onlinekauf an. Kenia war 2011 aufgrund günstiger Mobilfunktarife und zunehmender Bandbreite einer der am schnellsten wachsenden Internetmärkte in Afrika. Die Zahl der Internetnutzer und ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung stiegen zwischen 2010 und 2011 kontinuierlich im niedrigen zweistelligen Prozentbereich an. Ebenso nahmen in Marokko die Anzahl der Internetanschlüsse und der Umsatz im B2C E-Commerce zwischen 2010 und 2011 um fast drei Viertel zu. Aufgrund des verbesserten Internetzugangs und einer wachsender Anzahl an Onlineshops stieg hier 2011 auch die Anzahl der Kreditkarten. Es wird darüber hinaus erwartet, dass in Nigeria 2013 bereits mindestens ein Drittel der Einwohner direkten Internetzugang haben werden. Dort verkaufen große Onlinehändler wie Amazon, eBay und der Südafrikanische Internethändler Kalahari zwar ihre Produkte, allerdings bestehen Beschränkungen bezüglich Liefer- und Zahlungsoptionen.
Großes Potenzial auf den übrigen afrikanischen Märkten vorhanden
In Ägypten kaufte im Februar 2012 fast ein Viertel der Internetnutzer online ein oder nutzte das Internet, um Rechnungen zu bezahlen. Demgegenüber fand Anfang 2012 beispielsweise in Algerien, welches deutlich weniger Internetnutzer verzeichnet als Ägypten, wenig Onlinehandel statt, da Barzahlungen immer noch dominant waren und kaum andere Zahlungsmöglichkeiten existierten. Die steigende Zahl der Internetnutzer in Uganda 2012 wird voraussichtlich die Nutzung von Services wie Onlineshopping und -banking steigen lassen. In Ghana wiederum wurde der B2C E-Commerce durch die geringe Internetdurchdringung und den Mangel an geeigneten Liefer- und Zahlungsmethoden behindert. Nach dem "Africa Internet & B2C E-Commerce Report 2012" von yStats.com herrschte 2011 bezüglich des B2C E-Commerce insbesondere in Libyen Angst vor Betrug. Währenddessen nutzte in Namibia 2011 mehr als die Hälfte der Internetuser ein Handy für den Internetzugriff - genau wie in Tansania. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Afrika langsam und sicher Fortschritte in den Bereichen Internetnutzung und Onlinehandel verzeichnen kann.