- Die Elektrolenkung hat sich in allen Fahrzeugsegmenten etabliert – bis hin zu schweren SUVs und Transportern
- Immer mehr Fahrzeuge werden zusätzlich mit einer Hinterachslenkung ausgestattet
- ZF Aftermarket hält ein breites Ersatzteilprogramm an wiederaufgearbeiteten Lenkgetrieben bereit
Die Servolenkung hat sich in der Erstausrüstung zu 100 Prozent durchgesetzt. Doch mittlerweile sind sie nicht mehr ausschließlich für den Komfort zuständig, sondern integraler Bestandteil des Fahrsicherheitskonzeptes und eine wesentliche Voraussetzung für assistierte und künftig für automatisierte Fahrfunktionen.
Diese Funktionen sind nur möglich mit elektrischen Lenkhilfen, die unabhängig vom Fahrer Lenkmomente erzeugen können. Und diese Bauart hat noch einen weiteren Vorteil: Sie spart Energie, weil sie nur dann Strom braucht, wenn tatsächlich eine Lenkbewegung ausgeführt wird. Aus diesen beiden Gründen hat sich die elektromechanische Servolenkung mittlerweile in praktisch allen Pkw-Segmenten etabliert. Selbst schwere SUV und Limousinen sowie Transporter sind immer häufiger mit dieser Lenkungsbauart ausgestattet.
Kfz-Werkstätten benötigen daher für Arbeiten an Lenksystemen immer mehr elektronische Kompetenzen. Das beginnt bereits bei der Fehlersuche. Ein Ausfall der Lenkung kann nämlich auch durch Fehler an anderen Fahrzeugkomponenten verursacht werden, beispielsweise durch Schwankungen in der Stromversorgung. Kfz-Mechatroniker sollten deshalb, bevor sie das Lenkgetriebe austauschen, die elektrischen Verbindungen, Massepunkte, Batterie und Generatorleistung überprüfen. Sensoren oder Steuergeräte des Fahrzeugs, die mit dem Lenksystem kommunizieren, können ebenfalls zu Fehlern oder Ausfällen führen. Diese sollten also überprüft werden, vor allem wenn die Fehlerdiagnose nicht eindeutig ist.
Diverse Arbeitsschritte nach dem Lenkungseinbau nötig
Reparaturen am Lenkgetriebe selbst sind übrigens nicht möglich; dieses muss komplett ausgetauscht werden. Hierbei gilt es, die Vielzahl der möglichen Varianten im Blick zu behalten. Auch gibt es für jede Fahrzeugvariante unterschiedliche Softwarestände und Kennfelder. Deshalb können nach dem mechanischen Einbau, je nach Fahrzeugarchitektur, noch folgende Arbeitsschritte notwendig sein:
- Anlernen/Abgleichen von Sensoren
- Anmelden des Lenksystems in den unterschiedlichen Steuergeräten des Fahrzeugs
- Kodierung entsprechender Ausstattungsvarianten
- Auswahl des Kennfelds der Lenkunterstützung
- Aufspielen bzw. Aktualisieren der Software des Lenksystems oder auch anderer Fahrzeugsteuergeräte
Alle nötigen technischen Informationen zur Fehlersuche an und zum Austausch von elektrischen Servolenkungen stellt ZF Aftermarket seinen Werkstattpartnern auf seinem Internetportal aftermarket.zf.com bereit. Zudem liefert das Unternehmen unter seiner Marke TRW ein breites Programm an Ersatzteilen. Dazu gehören auch wiederaufgearbeitete Lenkgetriebe, mit denen Werkstätten ihren Kunden zeitwertgerechte Reparaturangebote machen können. Diese wurden im ZF-eigenen Remanufacturing-Werk nach OE-Richtlinien industriell wiederaufgearbeitet und entsprechen in ihrer Leistung und Qualität Neuteilen.
Ab sofort sind Lenkgetriebe unter anderem für folgende hochvolumige Fahrzeugmodelle verfügbar:
- Audi A3
- Skoda Octavia
- Volkswagen Golf V
- Volkswagen Passat
Exkurs: Hinterachslenkungen sind der nächste Trend
Elektromechanische Lenkungen sind nicht mehr nur an der Vorderachse anzutreffen. Immer mehr Fahrzeuge sind auch mit einer Hinterachslenkung ausgestattet. ZF hat beispielsweise bereits mehr als eine Million Einheiten seines AKC-Systems produziert (Active Kinematics Control). Hinterachslenkungen werden vor allem bei schweren Fahrzeugen oder solchen mit besonders langem Radstand nötig, um die vom Kunden gewünschte Fahrdynamik sicherzustellen und die Handlichkeit des Autos vor allem auf engen Straßen zu verbessern.