- Das Anlasserritzel greift immer wieder im Zahnkranz des Schwungrads ein und sorgt für Verschleiß
- Auch die Konizität der Reibfläche kann sich nach langer Nutzung abbauen und zu Kupplungsruckeln führen
- Ein proaktiver Austausch des Schwungrads beugt teuren Folgeschäden vor
Nach einem Kupplungswechsel am Lkw rückt die Kupplung immer noch ruckartig ein und macht das Anfahrverhalten unharmonisch? Dann ist möglicherweise das Schwungrad verschlissen. Denn dieses ist zwar sehr langlebig und deshalb auch nicht in den üblichen Kupplungs-Ersatzteilkits enthalten, aber selbst dieses massive Bauteil ist dem Verschleiß unterworfen.
So besitzt die Reibfläche beispielsweise eine mit bloßem Auge kaum sichtbare Konizität: Das heißt, sie ist um wenige Zehntelmillimeter konisch gestaltet, damit sich die Reibscheibe nicht abrupt anlegt, sondern der Anfahrvorgang möglichst sanft erfolgt. Doch dieser Konus kann sich durch lange Nutzung abnutzen. Dann stellt sich der Kraftschluss beim Einrücken der Kupplung übergangslos her, was zum oben beschriebenen unharmonischen Anfahrverhalten führt.
Das Ruckeln ist übrigens nicht nur ein Komfortnachteil, sondern kann auch Folgeschäden am Antriebsstrang nach sich ziehen.
Es gibt aber noch eine weitere verschleißintensive Stelle am Schwungrad: den Anlasserzahnkranz. Da der Motor während der Nutzungszeit mehrere Tausend Mal gestartet wird, greift auch das Anlasserritzel entsprechend häufig in den Zahnkranz ein und trägt dadurch ebenfalls Material ab. Startprobleme können die Folge sein. Weitere Kriterien zur Beurteilung eines Einmassenschwungrads sind örtliche thermische Überlastungen oder Rissbildungen in der Auflagefläche.
Die Experten der Aftermarket Division von ZF, dem weltweit führenden Zulieferer für Nutzfahrzeug-Antriebstechnik, empfehlen Nfz-Werkstätten deshalb, das Schwungrad des Fahrzeugs bei jedem Kupplungswechsel intensiv zu prüfen und dem Kunden einen frühzeitigen Wechsel nahezulegen. Denn ein Austausch des Bauteils wirft keine hohen Zusatzkosten auf, kann aber teure Folgeschäden vermeiden.
ZF Aftermarket bietet unter seiner Produktmarke Sachs ein umfangreiches Produktprogramm an Schwungrädern für Lkw und Busse praktisch aller namhaften Hersteller an.