- Bestand an alltagstauglichen batterieelektrischen Fahrzeugen wächst rasant
- Durch das hohe Gewicht der Batterie werden die Fahrwerke deutlich stärker belastet als bei konventionellen Autos
- Kfz-Werkstätten benötigen eine zuverlässige Ersatzteilversorgung für neue Marken wie Tesla
Vor zehn Jahren kam der Nissan Leaf als erstes batteriegetriebenes Volumenmodell auf den Markt. Doch den Durchbruch im Verkauf schafften die Stromer erst 2020. Fast 200.000 Neuwagen mit batterieelektrischem Antrieb fanden im letzten Jahr einen Käufer in Deutschland. Damit stieg der Absatz um über 200 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Bestand umfasst mittlerweile fast 300.000 Einheiten.
Immer häufiger werden Besitzer von Elektroautos künftig auch freie Werkstätten ansteuern. Die Betriebe müssen sich deshalb zwei Fragen stellen:
- Haben ihre Mitarbeiter bereits die erforderliche Hochvoltschulung absolviert, um an diesen Fahrzeugen schrauben zu dürfen?
- Haben sie Zugang zu den passenden Ersatzteilen für batterieelektrische Fahrzeuge?
Fahrwerks- und Bremsgeräusche stören beim E-Auto mehr
Doch wie groß ist überhaupt ihr Wartungs- und Reparaturbedarf? Einen Verbrennungsmotor gibt es schließlich nicht, und der Energiespeicher und die Antriebstechnik praktisch aller E-Autos haben sich bislang als sehr langlebig und wartungsarm erwiesen. Werkstätten sollten bei diesen Fahrzeugen deshalb besonders das Fahrwerk unter die Lupe nehmen. Durch die hohe Masse der Traktionsbatterie sind sie nämlich um 300 bis 500 Kilogramm schwerer als konventionelle Fahrzeuge in vergleichbarer Größe und belasten deshalb Federn, Dämpfer und Traggelenke deutlich mehr. Auch das hohe Drehmoment der Elektromotoren sorgt für eine stärkere Beanspruchung der Chassisteile sowie für zunehmenden Reifenverschleiß.
Und die Bremsen? Hier sorgt eher eine zu geringe Belastung für Probleme. Denn da E-Autos in vielen Fahrsituationen elektrisch verzögern, werden die Betriebsbremsen kaum genutzt. So können die Bremsscheiben korrodieren und die Beläge verglasen.
Dank einer weiteren Eigenart von elektrischen Fahrzeugen fallen solche Schäden den Besitzern schnell auf. Denn E-Autos sind sehr leise, sodass klappernde Fahrwerke oder schleifende Bremsen den Fahrkomfort deutlich stärker einschränken als bei Benzinern oder Dieseln, bei denen der Motor diese Geräusche übertönt.
Geräuscharme Bremsbeläge für Elektroautos
Mit einem umfangreichen Ersatzteileprogramm der Marken Lemförder (Lenkungs- und Fahrwerkskomponenten), Sachs (Stoßdämpfer) und TRW (Bremse) unterstützt ZF Aftermarket die Kfz-Betriebe in vielen Reparaturfällen am Chassis. Das Angebot beginnt beim oben genannten Nissan Leaf und reicht bis zu den Modellen S und X von Tesla. Beispielsweise ist unter der Marke TRW eine spezielle Bremsscheibe für den Tesla Model S erhältlich. Für praktisch alle Elektroautos auf dem europäischen Markt eignet sich der besonders geräuscharme Bremsbelag TRW Electric Blue.
ZF Aftermarket baut sein Portfolio für Elektroautos auch 2021 aus. In den nächsten Monaten bringt das Unternehmen beispielsweise Fahrwerks- und Lenkungskomponenten für die Modelle VW ID.4, ID.3 sowie Skoda Enyaq auf den Markt. Für die Volkswagen-Elektromodelle ist ZF auch als Erstausrüstungslieferant tätig.