- ZF coASSIST bietet teilautomatisiertes Fahren für Volumenmodelle für deutlich unter 1.000 US-Dollar
- Asiatischer Pkw-Hersteller verbaut das Level 2+ System ab Ende 2020 in Serienfahrzeugen
- ZF skaliert Hard- und Software je nach Anforderungen und Preisklassen
ZF sieht sogenannte Level 2+ Systeme als pragmatischen und realisierbaren Ansatz, um zu mehr Sicherheit und Komfort im Pkw-Bereich beizutragen. Für dieses teilautomatisierte Fahren mit Zusatznutzen werden bestehende Fahrerassistenzfunktionen durch ein zusätzliches Steuergerät zu einem ganzheitlich agierenden, leistungsfähigen System zusammengeführt. Auf der Grundlage von Kamera- und Radardaten ermöglicht das Level 2+ System Funktionen wie etwa Abstandsregel-Tempomat, Verkehrszeichenerkennung, Spurwechsel-, Spurhalte- und Stauassistent. Dabei behält der Fahrer jederzeit die Kontrolle über das Fahrzeug. Das trägt dazu bei, die Vorbehalte gegenüber der Automatisierung abzubauen, da sich der Fahrer so an teilautomatisierte Funktionen gewöhnen kann.
Um den Markt besser durchdringen zu können und die Vorteile der Level 2+ Konzepte möglichst schnell für die Endkunden verfügbar zu machen, sind kosteneffiziente Systeme entscheidend. ZF coASSIST bietet dem Fahrer einen deutlichen Komfort- und Sicherheitsgewinn bei einem Preis von deutlich unter 1.000 US-Dollar – bei gleichzeitigem Erfüllen der geplanten NCAP 2024-Richtlinien. Dieser Ansatz stößt auf großes Kundeninteresse: So wird ein großer asiatischer Automobilhersteller ZF coASSIST ab Ende 2020 in Serienfahrzeugen anbieten. ZF liefert dafür das komplette System, einschließlich Mobileyes EyeQ Kamera. Nach Start der Produktion wird auch der neue ZF Medium-Range Radar in dem System erstmals zum Einsatz kommen.
„Level 2+ Systeme erfüllen nicht nur kommende Sicherheitsvorgaben, sie helfen, den Fahrer zu entlasten und bringen ihm so einen echten Mehrwert. Bei ZF gehen wir davon aus, dass in naher Zukunft ein Großteil der Fahraufgaben im Pkw von teilautomatisierten Systemen übernommen wird”, sagt Christophe Marnat, Leiter der ZF-Division Elektronik und Advanced Driver Assist Systems (ADAS). „Darüber hinaus geben uns Level 2+ Lösungen die Möglichkeit, Daten über verschiedenste Verkehrsszenarien zu sammeln und damit unsere Produkte weiterzuentwickeln.“
Intelligente Fahrerassistenz für alle Anforderungen
ZF coASSIST ist Teil des dreistufigen Angebots, in dem ZF seine Level 2+ Lösungen bündelt:
- Als kosteneffiziente Basisvariante für Volumenmodelle greift ZF coASSIST auf Sensorik zurück, die die Euro NCAP-Vorgaben ohnehin für Neufahrzeuge vorschreiben. Das System unterstützt und entlastet den Fahrer im Stau sowie auf der Autobahn. Es schlägt von sich aus geeignete Spurwechsel vor und übernimmt auf Initiative des Fahrers hin zeitweise das Kommando über Lenkung, Bremse und Antrieb, um die Spur zu wechseln oder eine gewünschte Ausfahrt anzusteuern. Der Fahrer bleibt dabei stets für die Überwachung des Umfelds verantwortlich – wie bei allen Level 2+ Lösungen.
- Noch mehr Komfort für den Fahrer bietet ZF coDRIVE: Das System kann auf der Autobahn auch eigenständig die Spur wechseln und weiß dank fortschrittlicher Routenplanung und Lokalisierung, an welcher Ausfahrt es – ebenfalls automatisiert – auf- oder abfahren soll. Dabei behalten zusätzliche Kameras den 360°-Überblick über das Verkehrsgeschehen. Sowohl ZF coASSIST wie auch ZF coDRIVE nutzen die Mobileye (ein Unternehmen von Intel) EyeQ-Technologie, um die verschiedenen Sensordaten zuverlässig und präzise zu einem vollständigen Bild des Fahrzeugumfelds zu verschmelzen.
- Einen Schritt weiter geht ZF coPILOT. Kern des leistungsstärksten und gemeinsam mit NVIDIA entwickelten Level 2+ Systems ist der mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Zentralrechner ZF ProAI. Aufgrund der Modularität, der Skalierbarkeit und der nahtlosen Updatefähigkeit von Hard- und Software bietet die ZF ProAI-Plattform Herstellern alle Freiheiten bei der weiteren Entwicklung des automatisierten Fahrens. ZF coPILOT kann ebenfalls verschiedenste Fahrmanöver eigenständig übernehmen. Zusätzlich sensiert er auch das Fahrverhalten und beobachtet den Fahrer, um Gefahrensituationen durch aktive Regeleingriffe vorzubeugen. Auf Wunsch können Automobilhersteller auch weitere eigene oder von ZF entwickelte Features und Funktionen ergänzen.