- ZF startet mit der Lieferung von Imaging-Radaren der neuesten Generation an SAIC für Elektro-SUVs der R-Serie
- Vierdimensionales, hochauflösendes Radar ermöglicht erweiterte Sicherheits- und automatisierte Fahrfunktionen
- 192 Kanäle: 16-mal mehr Auflösung als ein typisches Fahrzeugradar ermöglicht eine sehr detaillierte Szenen- und Objekterkennung innerhalb einer Reichweite von 350 Metern
Die bildgebende Imaging-Radar bietet eine hohe Auflösung in vier Dimensionen: Entfernung, Geschwindigkeit, Horizontalwinkel (Azimut) und jetzt auch zusätzlich die Höhe (Elevationswinkel). Damit wird der Radar ebenfalls zu einer bildgebenden Technologie in 3D mit der Geschwindigkeit als zusätzlicher vierter Messdimension. Die hochauflösende 4D-Erfassung der Verkehrssituation hilft beispielsweise einem Fahrzeug auf einer Autobahn, das Ende eines Staus unter einer Brücke frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu bremsen. Das Imaging-Radar liefert auch Informationen, die helfen, den Fahrbahnrand zu erkennen und ob es freie Überholbereiche am Fahrbahnrand gibt.
Ein Imaging-Radar hat eine wesentlich höhere Auflösung als ein Mid-Range-Radar, das typischerweise nur zwölf Kanäle hat (drei Sender, vier Empfänger). Beim Imaging-Radar von ZF ist die Anzahl der Kanäle 16-mal größer: Mehrere MMIC-Chips (Monolithic Microwave Integrated Circuit) werden kombiniert, so dass insgesamt 192 Kanäle zur Verfügung stehen.
„Wir freuen uns mit der Imaging-Radar-Technologie von ZF die fortschrittlichen Fahrerassistenzsysteme und teilautomatisierten Fahrfunktionen für die Fahrzeuge der R-Serie von SAIC zu verbessern. Dies ist ein wichtiger Schritt in der Sensortechnologie“, sagt Jana Rosenmann, Leiterin der ZF-Division Elektronik und Advanced Driver Assist Systems (ADAS). „Mit seiner hohen Objekt- und Szenenerkennung und der großen Reichweite ist das Imaging-Radar eine wichtige Schlüsseltechnologie, welche die hohen Anforderungen des automatisierten Fahrens nach Level 3 und 4 zu einem wettbewerbsfähigen Preisniveau erfüllt. Dieser Sensor ist auch in der Lage, die Leistung von hochmodernen Sicherheits- und Fahranwendungen des Level 2+ deutlich zu steigern.“
Die hohe Informationsdichte des Imaging-Radars ermöglicht eine sehr detaillierte Objekterkennung. So empfängt es zum Beispiel rund zehn Datenpunkte von einem Fußgänger – statt nur einem oder zwei im Vergleich zu typischen Autoradaren. Dies ermöglicht genauere Informationen, da Radare für jeden Messpunkt die Geschwindigkeit des gemessenen Objekts registrieren. Das Imaging-Radar von ZF kann sogar die Bewegung einzelner Gliedmaßen auflösen – so kann der Sensor erkennen, in welche Richtung der Fußgänger geht.
Das Imaging-Radar ist eine wichtige Ergänzung zum umfangreichen Sensorset von ZF für automatisierte Fahrfunktionen. Mit einem Öffnungswinkel von 120 Grad ist es für ein breites Spektrum an Situationen ausgelegt: vom langsamen Stadtverkehr bis zum Fahren auf Landstraßen und Autobahnen. Die Reichweite liegt mit 350 Metern deutlich über dem aktuellen Stand der Technik. Das Imaging-Radar lässt sich an verschiedenen Stellen am Fahrzeug installieren – egal ob an einem Sportwagen oder Lkw – und auf die vorherrschende Fahrdynamik anpassen. Es nutzt das 77-Gigahertz-Band und die FMCW-Modulation (Fast Ramp Frequency Modulated Continuous Wave; deutsch: frequenzmoduliertes Dauerstrichradar), die es mit anderen Radarsensoren von ZF teilt.