Contact
QR code for the current URL

Story Box-ID: 1241552

ZF Friedrichshafen AG Löwentaler Straße 20 88046 Friedrichshafen, Germany https://www.zf.com
Contact Mr Florian Laudan +49 1512 0000276

ZF setzt Kurs der strategischen Neuausrichtung fort

(PresseBox) (Friedrichshafen, )
  • Strukturveränderungen bereiten den Weg für Partnerschaften zur Stärkung einzelner Geschäftsfelder
  • Technologiekonzern erzielt 2024 einen Umsatz von 41,4 Milliarden Euro, die bereinigte EBIT-Marge liegt bei 3,6 Prozent
  • Programme zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit zeigen Wirkung und bringen Effizienzvorteile
Die ZF Friedrichshafen AG hat im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 41,4 (2023: 46,6) Milliarden Euro erzielt. Der nominelle Rückgang von rund elf Prozent ist stark durch den Einmaleffekt der Entkonsolidierung der Produktlinie Achsmontagesysteme beeinflusst (Umsatz: 2,6 Milliarden Euro); organisch betrug der Umsatzrückgang rund drei Prozent. Das bereinigte EBIT belief sich auf 1,5 (2023: 2,4) Milliarden Euro, was einer bereinigten EBIT-Marge von 3,6 (2023: 5,1) Prozent entspricht. Mit diesen Werten bewegt sich ZF im Rahmen seiner im September 2024 aktualisierten Prognose. Der Konzern setzt seinen vor zwei Jahren eingeschlagenen Kurs der Performance-Programme und der strategischen Neuausrichtung konsequent fort, um einzelne Geschäftsfelder für Partnerschaften zu öffnen und ihnen so bessere Wachstumschancen zu ermöglichen.

„Das Jahr 2024 hat deutlich gemacht, unter welch enormem Druck unsere Branche und damit auch unser Unternehmen steht“, sagte der ZF-Vorstandsvorsitzende Dr. Holger Klein bei der Bilanzvorlage am Donnerstag in Friedrichshafen. „Wir begegnen diesen Herausforderungen mit einem klaren strategischen Maßnahmenplan. Dessen Ziel ist, ZF zu entschulden und zu einem agileren und profitableren Technologieführer zu entwickeln. Dieser Weg, den wir bereits vor zwei Jahren eingeschlagen haben, kostet uns viel Kraft. Wir werden ihn dennoch mutig und konsequent fortsetzen, denn wir sehen, dass sich erste Erfolge einstellen.“

In diesem Sinne hat ZF seine Strategie „Stärken stärken – Potenziale entfalten“ zur Optimierung des Portfolios weiter umgesetzt. „Das eröffnet uns neue Handlungsspielräume“, sagte Klein. „Wir investieren weiter gezielt in Kernbereiche wie die Fahrwerk-, Nutzfahrzeug- und Industrietechnik sowie unser Aftermarket-Geschäft, die bereits zu den Top 3 ihrer jeweiligen Segmente zählen. In den Bereichen E-Mobilität sowie Elektronik und Fahrerassistenzsysteme streben wir Partnerschaften an, um diese Bereiche für die Zukunft zu stärken und Wachstumspotenziale freizusetzen. Dadurch wollen wir diese Divisionen noch stärker an Kunden und Märkten ausrichten und ein Ökosystem für die Mobilität der Zukunft schaffen, das uns beweglicher und in Summe stärker macht.“

Erfolgreiche Joint-Venture-Gründungen
Im September vergangenen Jahres hat ZF die 2022 eingeleitete Ausgliederung der Division Passive Sicherheitstechnik vollzogen. Das Geschäftsfeld agiert nun unter dem Namen ZF LIFETEC eigenständig und erfolgreich am Markt. Im April 2024 war die ZF Foxconn Chassis Modules GmbH gegründet worden, ein Joint Venture für Pkw-Fahrwerksysteme mit dem weltgrößten Elektronikproduzenten Foxconn. Die seit 2021 bestehende Entwicklungskooperation mit dem Softwareentwickler KPIT Technologies für Automobil-Middleware wurde mittlerweile in das unabhängige Software-Unternehmen Qorix überführt. Mit der Middleware von Qorix sollen Fahrzeughersteller die ständig wachsende Softwarekomplexität leichter bewältigen können und dabei die vollständige Kontrolle über die Softwarearchitektur behalten. Mit Qorix kooperiert seit kurzem auch der US-amerikanische Halbleiterhersteller Qualcomm, um die Middleware auf seinen System-on-Chip-Plattformen einzusetzen. „Durch all diese Schritte ermöglichen wir diesen Geschäftsbereichen neues Wachstum, stärken unsere finanzielle Basis und schaffen Flexibilität für zielgerichtete Investitionen“, erläuterte Klein.

Zusätzlich zu diesen strategisch-strukturellen Veränderungen hat ZF bereits 2023 Performance-Programme für das Pkw- und das Nutzfahrzeuggeschäft sowie ein weiteres Projekt zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit seiner deutschen Standorte gestartet. „Wir sind mit diesen Programmen auf Kurs, erzielen nachhaltige Verbesserungen und arbeiten weiter daran, um die zunehmenden Herausforderungen zu kompensieren. Damit machen wir unser Unternehmen und seine Arbeitsplätze zukunftsfähig“, sagte Klein. Deutschland bleibe auch in Zukunft eine zentrale Säule des ZF-Konzerns, doch brauche es eine effizientere Aufstellung und eine Anpassung der Personalkapazitäten an die weiterhin erwartbar schwächere Marktnachfrage. „Uns ist bewusst, dass dies teils große Einschnitte für unsere Mitarbeiter bedeutet. Unser Ziel ist, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und notwendige Stellenreduzierungen so sozialverträglich wie möglich umzusetzen“, betonte Klein. Im vergangenen Jahr sei in Deutschland Personalkapazität im Umfang von rund 4.000 Stellen (Vollzeitäquivalente/FTEs) reduziert worden, überwiegend durch Altersteilzeit, Fluktuation, das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge sowie das kollektive Senken der wöchentlichen Arbeitszeit.

Zum 31. Dezember 2024 beschäftigte ZF weltweit 161.631 (2023: 168.738) Menschen, das sind rund vier Prozent weniger als im Vorjahr. In Deutschland verringerte sich die Mitarbeiterzahl nominell ebenfalls um gut vier Prozent auf 52.027 (2023: 54.447).

Restrukturierungskosten beeinflussen die Bilanz
Im Geschäftsjahr 2024 erreichte ZF einen Konzernumsatz von 41,4 (2023: 46,6) Milliarden Euro. Der nominelle Rückgang von rund elf Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert ist durch die Entkonsolidierung der Produktlinie Achssystemmontage und deren Überführung in das Joint Venture ZF Foxconn Chassis Modules zum 30. April 2024 beeinflusst, was einem Einmaleffekt von 2,6 Milliarden Euro entspricht. Bereinigt um M&A-Effekte und Wechselkurseinflüsse sind die Umsatzerlöse organisch um rund drei Prozent gesunken. „Die wirtschaftliche Entwicklung bleibt schwach, wir sehen geringere Volumina sowohl im Pkw- als auch zyklisch im Nutzfahrzeugsegment“, sagte Finanzvorstand Michael Frick. Gleichwohl hätten sich die meisten Divisionen besser entwickelt als der Gesamtmarkt. Die Division ZF Aftermarket konnte dabei vom geringeren Neufahrzeuggeschäft und einem höheren Servicebedarf besonders profitieren. Ihr Umsatz stieg 2024 organisch um rund zwölf Prozent auf 3,6 (2023: 3,3) Milliarden Euro. Regional betrachtet, blieb Europa (EMEA) mit einem Anteil von 47 Prozent die umsatzstärkste Region, gefolgt von Nordamerika mit 27 Prozent und der Region Asien-Pazifik mit 23 Prozent.

Das bereinigte EBIT des ZF-Konzerns lag bei 1.504 (2023: 2.367) Millionen Euro, was einer bereinigten EBIT-Marge von 3,6 (2023: 5,1) Prozent entspricht. Der um M&A-Aktivitäten bereinigte Free Cashflow betrug 305 (2023: 1.382) Millionen Euro. Vor allem hohe Rückstellungen für Restrukturierungskosten in Höhe von rund 600 Millionen Euro führten zu einem Nettoergebnis von minus 1.020 Millionen Euro. In der Folge erhöhten sich zum Jahresende 2024 die Netto-Finanzverbindlichkeiten auf 10.467 (2023: 9.982) Millionen Euro; die Eigenkapitalquote lag bei 19,2 Prozent. „Auch wenn wir uns bei Umsatz, EBIT und Cashflow in der Mitte unseres im September angepassten Prognosekorridors bewegen, können wir in einem Transformationsjahr wie diesem mit den Finanzergebnissen naturgemäß nicht zufrieden sein“, sagte Frick, betonte aber: „Die eingeleiteten Maßnahmen sind nötig, um uns wieder für zukünftiges Wachstum aufzustellen. Sie beginnen zu greifen, was allerdings aufgrund der eingestellten Restrukturierungskosten, die sich erst in diesem und den Folgejahren auszahlen, noch nicht im Ergebnis für 2024 ablesbar ist.“

Im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) lagen die Ausgaben mit 3,6 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres (3,5 Milliarden Euro). Die F&E-Quote erreichte – in Relation zum geringeren Umsatz – 8,6 Prozent (2023: 7,6) Prozent. Die Investitionen in Sachanlagen betrugen 2,3 (2023: 2,2) Milliarden Euro, was einer Investitionsquote von 5,4 (2023: 4,8) Prozent entspricht.

Finanzierungsaktivitäten 2024
Im Geschäftsjahr 2024 hat ZF Verbindlichkeiten in Höhe von 2,3 Milliarden Euro zurückgezahlt und mit mehreren Finanztransaktionen Planungssicherheit geschaffen. Im Januar hat ZF eine grüne Euro-Anleihe mit einem Volumen von 800 Millionen Euro begeben. Im April folgte eine grüne Anleihetransaktion in den USA, bei der 1,5 Milliarden US-Dollar erlöst wurden. Mitte des Jahres hatte ZF zudem Schuldscheindarlehen unterschiedlicher Laufzeiten in Höhe von insgesamt rund 800 Millionen Euro am Markt platziert und sich zwei Finanzierungen der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) mit einem Gesamtvolumen von 525 Millionen Euro gesichert. Der Liquiditätsspielraum liegt bei 8,1 Milliarden Euro. Dazu zählt auch die nicht in Anspruch genommene revolvierende Kreditlinie (RCF) in Höhe von 3,5 Milliarden Euro mit einer Laufzeit bis 2029.

Ausblick 2025
Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025 bleibt verhalten. Besonders für die Eurozone und Deutschland ist abermals mit einem nur schwachen Wirtschaftswachstum zu rechnen; ebenso mit Fahrzeugmärkten, die noch unter den Werten des Vorjahres verharren könnten. Zudem bleibt der Transformationsdruck hoch, ebenso die Unsicherheiten durch geopolitische und protektionistische Einflüsse. Die bereits eingeleitete Neustrukturierung wird ZF auch in diesem Jahr intensiv beschäftigen. Vor diesem Hintergrund rechnet ZF bei stabilen Wechselkursen für das Jahr 2025 mit einem Konzernumsatz von über 40 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge wird im Bereich von 3,0 bis 4,0 Prozent erwartet; der bereinigte Free Cashflow bei mehr als 500 Millionen Euro.

Erfolge mit By-Wire-Technologien
Um das volle Potenzial im Fahrwerksgeschäft auszuschöpfen und weiterhin als Innovationsführer zu agieren, hat ZF im Januar 2024 die Divisionen Aktive Sicherheitstechnik und Pkw-Fahrwerktechnik zu einer leistungsstarken Einheit zusammengeführt. So entstand mit der Division Chassis Solutions ein neues Schwergewicht in der Branche. Mehrere Kundenaufträge und erfolgreiche Produktionsstart im Bereich Fahrwerk zeigen, dass diese Strategie erfolgversprechend ist: So gewann ZF einen Großauftrag eines führenden nordamerikanischen Herstellers für sein Brake-by-Wire-Bremssystem, das in fast fünf Millionen Fahrzeugen zum Einsatz kommen wird.

Im Bereich Lenkung stattet der Technologiekonzern das Elektro-Flaggschiff ET9 des chinesischen Herstellers Nio mit der neuesten Steer-by-Wire-Lenkung aus, die ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Vorderrädern auskommt. Der ET9 ist das erste Serienfahrzeug in China mit Steer-by-Wire-Technologie, das eine entsprechende staatliche Zulassung für die Massenproduktion erhalten hat.

Mit einem umfassenden Produktportfolio bestehend aus Hard- und Softwarelösungen zur Bewegungssteuerung von Fahrzeugen in der Vertikal-, Quer- und Längsdynamik, liefert ZF seinen Kunden ein einzigartiges System-Know-how aus einer Hand und gestaltet so aktiv die Transformation hin zum softwaredefinierten Fahrzeug.

Website Promotion

Website Promotion

ZF Friedrichshafen AG

ZF ist ein weltweit aktiver Technologiekonzern. Das Unternehmen liefert hochentwickelte Produkte und Systeme für die Mobilität von Pkw, Nutzfahrzeugen und Industrietechnik. Mit einem umfassenden Produktprogramm beliefert ZF vor allem Automobilhersteller, Mobilitätsanbieter und neu entstehende Unternehmen im Bereich Transport und Mobilität. ZF elektrifiziert Fahrzeuge unterschiedlichster Kategorien und trägt mit seinen Produkten dazu bei, Emissionen zu reduzieren, das Klima zu schützen sowie die Mobilität sicherer zu machen. Neben den Automotive-Bereichen Pkw und Nutzfahrzeuge bedient ZF Marktsegmente wie Bau- und Landmaschinen, Windkraft, Schifffahrt, Bahntechnik und Prüfsysteme.

Im Jahr 2024 hat ZF mit weltweit rund 161.600 Mitarbeitern einen Umsatz von 41,4 Milliarden Euro erzielt. Das Unternehmen ist an 161 Produktionsstandorten in 30 Ländern vertreten.

Weitere Presseinformationen sowie Bildmaterial finden Sie unter: www.zf.com

The publisher indicated in each case (see company info by clicking on image/title or company info in the right-hand column) is solely responsible for the stories above, the event or job offer shown and for the image and audio material displayed. As a rule, the publisher is also the author of the texts and the attached image, audio and information material. The use of information published here is generally free of charge for personal information and editorial processing. Please clarify any copyright issues with the stated publisher before further use. In case of publication, please send a specimen copy to service@pressebox.de.
Important note:

Systematic data storage as well as the use of even parts of this database are only permitted with the written consent of unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2025, All rights reserved

The publisher indicated in each case (see company info by clicking on image/title or company info in the right-hand column) is solely responsible for the stories above, the event or job offer shown and for the image and audio material displayed. As a rule, the publisher is also the author of the texts and the attached image, audio and information material. The use of information published here is generally free of charge for personal information and editorial processing. Please clarify any copyright issues with the stated publisher before further use. In case of publication, please send a specimen copy to service@pressebox.de.