Im Mittelpunkt des neuen Schwerpunkts stehen die regenerativen Energien, die das Stromnetz vor erhebliche Herausforderungen stellen. Auf Grund von Sonnen- und Windschwankungen ist die erzeugte Leistung nicht gleichmäßig. In der Praxis kann ein zu starker Wind etwa zu abrupten Leistungsschwankungen führen, wenn die Windblätter aus Sicherheitsgründen aus dem Wind gedreht werden müssen. Im Zuge der Bündelung dezentraler Erzeugungsanlagen, wie beispielsweise der Windenergie in Onshore- und Offshore-Windparks, vervielfacht sich dieser Effekt. Hier sind clevere Ideen zur Netzregelung bzw. zur Netzstruktur gefragt. Schlaue Netze wie die Smart Grids zu optimieren, erfordert eine Ausbildung auf dem höchsten Stand der Technik. Mindestens genauso wichtig wie die Erzeugung von Ressourcen schonender Energie ist ein effizienter Umgang mit diesem wertvollen Gut. Themen wie Elektro-Mobilität und effiziente Antriebstechnik können hier wertvolle Beiträge leisten.
Der Schwerpunkt Energietechnik behandelt diese und andere wichtige Teilgebiete in den beiden Hauptmodulen Energieerzeugung und regelung sowie Energieübertragung und - management. Ersteres unterteilt sich in die Regenerativen Energien, die effiziente Antriebstechnik und die Leistungselektronik. Das zweite Modul gliedert sich in Hochspannungstechnik, Schutztechnik für den Netzbetrieb, die Netzleittechnik und innovative Smart Grids. Aktuelle Forschungsergebnisse fließen in das Studium mit ein.
Das berufsbegleitende Master-Fernstudium richtet sich an Ingenieure, Mechatroniker oder Technische Informatiker, die ihre Fachkenntnisse auf den neuesten technischen Stand bringen möchten. Das Studium ist auf sechs Semester angelegt. Im zweiten Semester wählen die Studierenden unter den Vertiefungsrichtungen Automatisierungstechnik und Mikroelektronik sowie ab dem kommenden Wintersemester Energietechnik aus. Doch vermittelt das Studium nicht nur aktuelles technisches Wissen. Eine weitere Besonderheit liegt in den Studieninhalten: "Wir haben diesen Studiengang um Module in Betriebswirtschaft und Sozialkompetenz ergänzt, um den Absolventen die Kenntnisse zu vermitteln, die den Anforderungen in der Praxis vor allem in Führungspositionen- entsprechen" erklärt Studiengangsleiter Prof. Dr. Bernhard Hoppe. Am Anfang des Studiums steht beispielsweise gleich in der ersten Präsenzveranstaltung im Bereich Sozialkompetenz das Thema Kommunikation im Betrieb auf dem Lehrplan. Die Studierenden erwerben wichtige Schlüsselqualifikationen und lernen sich gleichzeitig in der Gruppe besser kennen. "Die Lerngruppen, die sich in dieser Präsenzveranstaltung bilden, sind der Grund für die sehr niedrige Abbruchquote in unserem Fernstudiengang", ist Hoppe überzeugt.
Das Studium ist auf die Bedürfnisse von stark eingebundenen Berufstätigen zugeschnitten: Der größter Teil der Stoffvermittlung findet zeit- und ortsunabhängig im Selbststudium anhand von Studienbriefen statt. Während des Selbststudiums werden die Studierenden über eine Lernplattform fachlich begleitet - sodass sie sich nicht selbst überlassen sind. Zur Vertiefung und Umsetzung des selbst erworbenen Wissens stehen ca. alle vier Wochen Präsenzphasen an Wochenenden zur Verfügung. In den modern ausgestatteten Laboren der Hochschulen in Darmstadt und Aschaffenburg können die praktischen Aspekte der Lehrinhalte anschaulich vermittelt werden.
Der modulare Aufbau des Fernstudiengangs erlaubt den Studierenden eine flexible Belegung. Je nach beruflicher oder persönlicher Präferenz kann die Vertiefungsrichtung um Wahlpflichtfächer aus dem Bereich Mikroelektronik und/oder Automatisierungstechnik ergänzt werden. Ebenso haben sie die Möglichkeit sich mit der Thematik der grünen Informationstechnologie zu beschäftigen oder Kenntnisse in der Regelungstechnik zur Robotik zu erwerben.
Die Absolventen erwerben den international anerkannten Titel Master of Science, eine in Industrie, Wirtschaft und Handel angesehene Zusatzqualifikation. Darüber hinaus steht ihnen der Weg zum höheren Dienst bei öffentlichen Arbeitgebern offen und sie sind berechtigt zu promovieren. Wer sich nicht gleich für ein komplettes Studium entscheiden möchte, kann auch einzelne Module belegen. Für den erfolgreichen Abschluss wird ein Einzelzertifikat vergeben. Diese Zertifikate werden anerkannt, sollten sich die Zertifikatsstudierenden später für das volle Masterstudium entscheiden.
Der Fernstudiengang Master of Science Elektrotechnik läuft erfolgreich seit dem Sommersemester 2007 in Kooperation mit der Hochschule Aschaffenburg. Die ersten Absolventen feiern in diesem Jahr ihren Master-Abschluss. Die ZFH unterstützt die Hochschulen bei der Durchführung des Fernstudiengangs.
Fernstudieninteressenten können sich zum Wintersemester 2010/11 bis zum 15. Juli bei der ZFH anmelden. Weitere Informationen und Anmeldeunterlagen gibt es bei der ZFH in Koblenz (Tel. 0261/91538-0), www.zfh.de. Details zum Studiengang auch unter www.masterfernstudium-elektrotechnik.de