Auflast durch den Begrünungsaufbau
Ein wesentlicher Synergieeffekt ergibt sich bereits in der Ausführung, da der Begrünungsaufbau einen erheblichen Anteil der Auflast darstellen kann, die für die Windsogsicherung der Solaranlage notwendig ist: Der ZinCo-Systemaufbau "SolarVert" besteht aus der vlieskaschierten Dränage- und Wasserspeicherbahn Fixodrain® XD 20 und der Solarbasis® SB 200. Diese 1 x 2 m große Hartkunststoffplatte mit unterseitigen Konter- und Aussteifungsprofilen aus Aluminium dient der Montage des Solargrundrahmens SGR 35/90 und nebenbei ebenfalls als Dränage fürs Grün. Darauf folgt die Substratschicht Zincoterre und die Pflanzengemeinschaft "Sedumteppich", die durch ihre Auflast die Solarbasis® beschweren. Dieses Auflast-Prinzip macht Durchdringungen der Dachhaut überflüssig, die sonst zur Verankerung der Solaranlage notwendig wären. Bautechnisch ist ebenfalls günstig, dass sich die Last der Solarmodule auf die Fläche verteilt und damit keine hohen Punktlasten auftreten, wie es bei schweren Betonklötzen zur Verankerung geschehen würde.
Grundsätzlich ist für jedes Dach die konkret erforderliche Auflast im Rahmen einer objektspezifischen Windsogberechnung zu ermitteln. Dabei spielen Standort des Gebäudes (Windzone), Gebäudehöhe, Höhe der aufgeständerten Solarmodule, Nähe zum Dachrand, usw. eine entscheidende Rolle.
Höherer Wirkungsgrad der Photovoltaik-Module
Begrünte Dächer sorgen dafür, dass Photovoltaikanlagen im Sommer mehr Leistung bringen. Die Ermittlung der Modulleistungen erfolgt nach genormten Prüfbedingungen, den Standard-Testbedingungen (Standard Test Conditions: 1000 W/m², 25°C, AM1,5 = STC). Die STC legt verschiedene Prüfparameter fest. Einer dieser Parameter ist die Temperatur von 25° Grad Celsius der Module beim Prüfvorgang. Der Wirkungsgrad der meisten Photovoltaik-Module sinkt, wenn sich die Betriebstemperatur über 25°C aufheizt. Als grobe Faustformel gilt: 0,5 % Leistungsverlust pro Kelvin Aufheizung des Moduls. Da sich eine nackte Dachfläche an einem heißen Sommertag bis über 80 °C aufheizt, eine begrünte Dachfläche aber nur bis ca. 35 °C, erzielen Solarmodule, die mit einer Dachbegrünung kombiniert werden, eine höhere Leistung.
Für Neubau, Sanierung oder Einbau in vorhandenes Grün
Diese gewinnbringende Kombination Solar und Grün ist nicht nur im Bereich Neubau, sondern ebenso für Dachsanierungen interessant. Gleichsam rechnet sich für den Bauherrn auch ein nachträglicher Einbau einer Solaranlage in eine vorhandene extensive Dachbegrünung. Bei bestehenden Dachflächen muss als Grundvoraussetzung eine entsprechende Statik vorhanden sein. Als Richtwert gelten etwa 100 bis 150 kg/m², für welche die Dachfläche ausgelegt sein muss.