„Eine effektive Kreislaufwirtschaft, die für hochwertige kontinuierliche Materialschleifen ausgelegt ist, erfordert den Umlauf nicht nur von Ressourcen, sondern auch von Informationen. Das PCDS ist ein wichtiger Bestandteil, um Transparenz innerhalb der Lieferketten herzustellen und damit Materialkreisläufe zu schließen“, ist sich Dr. Thomas Pinger, Innovations- und Nachhaltigkeitsmanager bei ZINQ, sicher. „Mit dem PCDS stellt der Hersteller eines Produktes dem in der Lieferkette Folgenden wesentliche Informationen im Hinblick auf die Zirkularität des gelieferten Vor-Produktes zur Verfügung. Dies schließt u. a. Angaben zu den Inhaltsstoffen, dem Anteil an recycelten Materialien sowie der Reparier-, Demontier- und Recyclingfähigkeit ein.“ Mit den Product Circularity Data Sheets sollen hierbei die Daten dezentral verfügbar gemacht werden, sodass die Verwendung einer zentralisierten Datenbank nicht erforderlich ist. Die allgemeine Struktur des PCDS-Systems ist vom Sicherheitsdatenblatt-System (Material Safety Data Sheet) inspiriert, das standardisierte Aussagen zur Beschreibung der sicheren Verwendung chemischer Produkte / Gemische enthält.
Konkret ist das PCDS so konzipiert, dass es mit den wichtigsten aktuellen Zirkularitätswerkzeugen und -plattformen harmonisiert werden kann. Der Daten-erhebungsbogen ist in fünf Abschnitte untergliedert und enthält u. a. Aussagen zu Produktbestandteilen, Angaben zur Wiederverwendbarkeit und Demontage. Zudem enthält das PCDS-Dokument Definitionen spezifischer Begriffe gemäß ISO / CEN-Standards und internationaler/EU-Vorschriften. „Innerhalb des standardisierten Formats können Angaben auch kundenspezifisch angepasst werden“, sagt Dr. Thomas Pinger. „So ist beispielsweise im Fall eines Zinküberzugs der abgefragte (Zink-)Abtrag immer abhängig von den Einsatzbedingungen und für jede Anwendung bzw. jeden Kunden gesondert zu bewerten. Trotzdem wird es für jeden Hersteller dank PCDS auch ohne große finanzielle und personelle Ressourcen möglich sein, eine Datenvorlage mit standardisierten und vertrauenswürdigen Aussagen zur Produktzirkularität zu erstellen.“ Letztlich hilft es den Anwendern und dem Hersteller, fundierte Entscheidungen zu treffen und zukünftige Verwendungen in einer zirkulären Wirtschaft zu ermöglichen. Für mehr Details und Hintergründe lesen Sie auch „Nutzen von Produktpässen entlang der Wertschöpfungskette zur Verbesserung der zirkulären Qualität“.
Die Produktpasslogik passt in die Strategie der EU mit der Sustainable Product Initiative (SPI) und kann als ein zentrales Steuerungsinstrument zur Erreichung der drei Zielsetzung des Green Deals (zero carbon, zero waste und zero pollution) dienen. Mehr Informationen in Sachen SPI erfahren Sie im Vortragsdokument vom geschäftsführenden Gesellschafter der ZINQ Gruppe, Lars Baumgürtel, im Rahmen des Webinars „SPI – Sustainable Product Initiative – political explanations, business perspectives“ der DIHK und des europäischen Kammerdachverbands EUROCHAMBRES am 19. Januar 2022.