Harry Ultsch: Mit nemoART haben wir vollkommen neue Wege beim Real-User-Monitoring beschritten. Wir haben ein Verfahren implementiert, das weit über die gängigen Monitoring-Methoden des Sammelns von Unmengen von Daten hinausgeht. In einer permanenten, lückenlosen und flächendeckenden Netzwerk-Performance-Analyse der gesamten Kommunikation ermittelt nemoART permanent Systemreaktionszeiten, Ereignisse, Anomalien und Volumen-Informationen. Es werden so unterschiedliche Symptome ermittelt, die zusammen ein Krankheitsbild (Fehlerbild) ergeben und den Rückschluss auf die Krankheit (Ursache) zulassen.
Zott_news: Was sind die wichtigsten Merkmale von nemoART?
Harry Ultsch: nemoART betreibt beim Erkennen von Unregelmäßigkeiten im Antwortzeitverhalten eine aktive Analyse der zur Verfügung stehenden Monitordaten und erkennt dadurch Ursachen für Auffälligkeiten. So schaffen wir den Spagat zwischen Netzwerk- und Applikations Performance-Analyse, indem wir sowohl Antwortzeiten erkennen, als auch das Netzwerkverhalten betrachten. Dadurch werden immer wiederkehrende Fehlersituationen mit deren Ursachen erkannt und zielgerichtet signalisiert. Wir analysieren also nicht nur Anomalien auf der Netzwerkebene, sondern auch Auffälligkeiten im Antwortzeitverhalten der Applikationsserver. Damit bringen wir Netzwerkverantwortliche, Applikationsverantwortliche und Systemverantwortliche an einen Tisch und decken die Ursachen für die Auffälligkeiten auf. Das bekannte „Fingerzeigen“ gehört damit der Vergangenheit an. Dies ist ein großer Vorteil und Nutzen zugleich.
Zott_news: Können Sie Daten auch über einen längeren Zeitraum hinweg analysieren?
Harry Ultsch: Das ist ein weiteres wichtiges Merkmal von nemoART. Durch ein hocheffizientes Datenhaltungkonzept stehen die Monitordaten auch zur retrospektiven Analyse über lange Zeiträume, also Wochen und Monaten zur Verfügung.
Zott_news: Belastet Ihre Software aber nicht die vorhandene Infrastruktur und sorgt damit für zusätzliche Last auf den Servern?
Harry Ultsch: Gut, dass Sie das Thema ansprechen. nemoART läuft passiv und flächendeckend im realen Betrieb. So entsteht keine Zusatzlast auf der Infrastruktur. Ebenso benötigen wir keine Agenten auf Clients oder Servern.
Zott_news: Wie gehen Sie mit dem Thema Datenschutz um?
Harry Ultsch: nemoART zeichnet keinerlei Nutzdaten auf, sondern nur Headerinformationen in akkumulierter Form. Insofern ist nemoART datenschutzrechtlich unbedenklich einzusetzen.
Zott_news: Sagen Sie uns etwas über die Technologie von nemoArt, wie funktioniert es genau?
Harry Ultsch: Mit Hilfe einer permanenten, lückenlosen und flächendeckenden Netzwerk-Performance-Analyse der gesamten protokollunabhängigen Kommunikation werden auffällige Systemreaktionszeiten erkannt und deren Ursachen analysiert. Die Erfassung der Metriken erfolgt unabhängig von der Auswertung. Die Evaluation der Metriken wird durch unterschiedliche Stored-Procedures (Analyseprogramme in der Datenbank) durchgeführt – und zwar in Form von Standard- und applikationsspezifischen Auswertungen.
Die Signalisierungs-Metriken ART (Applikation Response Time), TRT (Total Response Time) und RTT (Round Trip Time) reflektieren die vom Benutzer gefühlte Antwortzeit. nemoART ermittelt neben den Signalisierungs-Metriken auch Ereignisse, Anomalien und Volumen-Informationen.
Hierzu gäbe es noch eine ganze Menge mehr zu sagen, das würde den Rahmen des Interviews allerdings etwas sprengen.
Zott_news: Bieten Sie für nemoART eigentlich auch ein Web-Interface an?
Harry Ultsch: Ja, natürlich. Die integrierte Web-Oberfläche ermöglicht umfangreiche Analysen und Diagnosen. Die Ergebnisse der Alert Analyse werden auf verschiedene Art und Weise signalisiert, die Darstellung erfolgt auf der Oberfläche des Web-Interfaces in verschiedenen Detaillierungsgraden. Je nach Konfiguration kann auch eine E-Mail oder SMS an einen bestimmten Personenkreis versandt werden.
Zott_news: Noch eine letzte Frage: Sie haben ja auch eine GOLD Partnerschaft mit dem Unternehmen Oracle. Welche zusätzlichen Lizenzkosten entstehen Ihren Kunden für beispielsweise Datenbanklizenzen?
Harry Ultsch: Das ist ein wichtiger Punkt, den ich immer wieder gefragt werde. nemoART wird als Plug-and-Play-Appliance ausgeliefert. Das bedeutet, die Oracle Datenbank ist in nemoART integriert, also embedded. Es kennt daher keine Abhängigkeiten zu Benutzer-Datenbeständen wie z.B. Datenbanken oder kundenspezifischen Benutzer-Accounts. Es müssen weder Test-Benutzer eingerichtet, noch Test-Daten generiert werden. Auch bei System-Updates oder Versionswechseln ist keine zeitaufwändige Anpassung von Test-Skripten notwendig. Weiterhin müssen auch keine Manipulationen an Systemen oder Applikationen vorgenommen werden. Nach dem Einrichten der nemoART-Datenkollektoren und Spiegelports ist nemoART betriebsbereit und beginnt mit der Aufzeichnung der Metriken. Insofern – um es kurz zu machen - der Kunde muss sich zum Verwenden unserer Software keinerlei Gedanken um eine zusätzliche Lizenzierung von z.B. Datenbank Lizenzen machen.
Zott_news: Vielen Dank für das interessante Gespräch.