Planungen und Entscheidungen sind auf die Zukunft gerichtet. Es wird davon ausgegangen, einen stabilen Zustand mit ausreichender Robustheit gegen äußere Einflüsse erreichen zu können, der Vorausplanung und Voraussagen scheinbar erst möglich macht. Betriebliches Controlling verwendet beispielsweise viele spezifische Kenndaten, die aus der Vergangenheit abgeleitet sind. Wettermodelle greifen auf massive Datenmengen zurück, um Vorhersagen zu machen. In der Pandemie werden Populationsmodelle zur Vorhersage des Infektionsgeschehens verwendet und permanent mit Daten gefüttert.
Trotz dieser stets hohen Aufwände sind oft Nachbesserungen und Folgemaßnahmen bzw. Korrekturen notwendig, und die tatsächlichen Entwicklungen weichen vielfach stark von den Annahmen und Voraussagen ab.
Der Auftaktvortrag, der auf die folgenden Beiträge der Session vorbereitet, legt dar, warum solche Abweichungen und Schwankungen in vielen Systemen unvermeidbar sind. Auch große Schwankungen können systemimmanent sein bis hin zu chaotischem Verhalten.
Dazu wird auf einfache Beispiele zurückgegriffen. Außerdem wird ein alternatives Planungswerkzeug vorgestellt, das eine andere Übersicht über die Einflussgrößen ermöglicht als herkömmliche Verfahren – und kritische Eingriffe oder das Übersehen kritischer Größen vermeiden hilft.
Der folgende Vortrag befasst sich mit den komplexen Zusammenhängen, die bei der Anlagenplanung zu beachten sind. Veranschaulicht wird dies am Beispiel der Trommelgröße und möglichen Folgen bei Beachtung und Nichtbeachtung.
Eine systemische Modellbildung als Instrument für effizientere Analysen komplexer Systeme am Beispiel der anodischen Oxidation von Abwasser wird in einem weiteren Vortrag vorgestellt. Dabei werden für das System relevante Parameter definiert und deren Beziehungen zueinander analysiert. Die resultierende Wirkmatrix ermöglicht es, für das System kritische, ruhende, aktive und passive Systemelemente zu identifizieren.
Eine Zusammenfassung des Workshops „Nachhaltiges Planen und Entscheiden“ des ZVO in Zusammenarbeit mit der TU Ilmenau schließt die Session ab. Universitäts- und Industrievertreter haben hier einen praktikablen Ansatz erarbeitet, der sowohl im Alltag als auch akademisch hohes Potenzial aufweist.
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