Die Kosten für Energie und Material sind in der Galvanotechnik sehr hoch und ihr Anteil an den Gesamtkosten wird zukünftig weiter steigen. Gleichzeitig sind die Potenziale zur Reduzierung des Energie- und Ressourceneinsatzes groß und werden bisher kaum ausgeschöpft. Studien gehen von zehn bis 20 Prozent aus. Zudem fördert der Staat Anstrengungen zur Umsetzung von Effizienzmaßnahmen. Das dürfte die Motivation steigern, sich genauer mit Energie- und Ressourceneffizienz auseinanderzusetzen. Fast ein Drittel aller kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland haben sich das Ziel gesetzt klimaneutral zu werden. Auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Hebung von Energie- und Ressourceneffizienzpotenzialen der erste wichtige Schritt.
Großes Potenzial bei Energie- und Ressourceneffizienz
Da Galvanikbetrieben bislang oft nicht bekannt ist, wie hoch der durchschnittliche Energie- und Ressourcenverbrauch in der Branche ist und wie sie im Vergleich mit anderen Unternehmen dastehen, erarbeitet ein Forschungsteam vom Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb IFF und vom Institut für Energieeffizienz in der Produktion EEP der Universität Stuttgart sowie von der Abteilung Galvanotechnik am Fraunhofer IPA derzeit einen Benchmark zur Energie- und Ressourceneffizienz in der Galvanotechnik. Mit Hilfe einer großen Datenbasis, die den Energieverbrauch und den Ressourceneinsatz einer Vielzahl von galvanotechnischen Unternehmen erfasst und aufbereitet, soll ein quantifizierbarer Vergleich ermöglicht werden. Diesen Mehrwert sieht auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und fördert das Projekt Benchmark Galvanotechnik (BenG).
In der ersten, bereits abgeschlossenen Projektphase haben die Wissenschaftler gemeinsam mit zwei Lohnbeschichtungsunternehmen, der Rieger Metallveredlung GmbH & CO. KG und dem LKS Kronenberger GmbH Metallveredlungswerk, eine auf die Galvanotechnik zugeschnittene Methode mit zugehörigem Fragebogen entwickelt. Die beiden Unternehmen brachten sich ein, um den Fragebogen möglichst praxistauglich zu gestalten. Der Benchmark berücksichtigt in der Auswertung explizit die verschiedenen Verbräuche und Ressourceneinsätze unterschiedlicher Beschichtungsverfahren, weil der Energieverbrauch beispielsweise bei der Hartverchromung höher ist als bei der Verzinkung.
Jetzt kostenlos an BenG beteiligen
Die Projektförderung sieht vor, dass sich Unternehmen jetzt kostenlos an BenG beteiligen können. Sie haben dadurch die Möglichkeit, das eigene Effizienzpotenzial zusammen mit Fachleuten zu ermitteln und gezielt auszuschöpfen. Außerdem erhalten die teilnehmenden Unternehmen einen individuellen Kurzbericht sowie das anonymisierte Gesamtergebnis in Form einer Studie.
Wenn Sie am Forschungsprojekt BenG teilnehmen und erfahren möchten, wie ressourcen- und energieeffizient Ihr Unternehmen im Branchenvergleich ist, senden Sie bitte bis spätestens 15. Oktober eine E-Mail an: beng(at)ipa.fraunhofer.de
Weitere Informationen zu BenG auf der Website des Fraunhofer IPA