So erhoffen sich die Aussteller gerade aufgrund der Zusammenlegung gleich mehrerer Messen einen noch höheren Anteil internationaler Fachbesucher sowie verstärkte Synergieeffekte. Durch die in Aussicht gestellte größere Präsenz von Anbietern aus der Galvanik und Oberflächenbeschichtung, dem Anlagenbau und der Steuerungs- und Messtechnik sowie von Anwendern aus den Bereichen Automotive, Medizintechnik, Bauwirtschaft, Sanitärindustrie und Elektrotechnik erwarten die Mitglieder einen intensiven fachlichen Austausch mit Entscheidern. Denn dieser bildet die Grundlage für eine zukunftsweisende und nachhaltige Zusammenarbeit.
Ebenfalls großen Zuspruch findet der Ausbau des Konzeptes der lösungsorientierten Beratung. Sie bietet Interessenten die Möglichkeit, bereits im Vorfeld der Messe Fragen und Anliegen einzureichen, die dann von den Ansprechpartnern der Unternehmen vor Ort gezielt beantwortet werden. Dies geht aus einer Umfrage des Zentralverbandes im Vorfeld der Messe hervor.
Für einen optimalen Messeerfolg sind die Akteure des Gemeinschaftsstandes dank einer ganzen Reihe innovativer Produkte und Systemlösungen bestens gerüstet. Dies zeigt das zum Teil sehr spannende Umfrage-Feedback zu Neuheiten, die unsere Mitgliedsunternehmen auf der diesjährigen Messe präsentieren werden. Die darin vorgestellten Trends tragen dem wachsenden Bedarf an individualisierten Komplettlösungen ebenso Rechnung, wie wachsenden Ansprüchen im Bereich des Umweltschutzes und des Qualitätsmanagements.
"Weniger ist mehr" Höhere Qualität bei niedrigerem Ressourcenverbrauch
"Weniger ist mehr", so beschreibt Jürgen Tomaszewski, Geschäftsführer der Fontaine Technologie seinen Anspruch an "Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bei besserer Leistung". Damit charakterisiert er das innovative Microzinc-Verfahren für Stückverzinkungstechnologie. Zugleich bringt er damit einen deutlichen Trend bei den diesjährigen Ausstellern des Gemeinschaftstandes in Stuttgart auf den Punkt.
Mit den bestehenden und noch zu erwartenden Verordnungen zum Umweltschutz, wie die REACH-Verordnung, haben sich viele der vertretenden Unternehmen auseinandergesetzt und präsentieren neue Stoffe und Verfahren, die ohne gesundheits- und umweltschädliche Substanzen wie Kobalt, Chrom, Salpeter oder andere CMR-Stoffe auskommen.
Im Bereich der Passivierung präsentiert beispielsweise Atotec Deutschland mit Tridur HDG ein entsprechendes Verfahren zur Direktpassivierung. Und auch der Entwickler von Spezialchemikalien Coventya GmbH hat seine Produktlinie für kobaltfreie Passivierung vervollständigt. Auf höchsten Korrosionsschutz wird dabei ebenso wenig verzichtet, wie auf die hohen Designansprüche der Automobilindustrie, wie Enthone mit seinen Verfahren Perma Shield und Zincrolyte zeigen wird.
Der Apparatebauer WMV präsentiert seine Beschichtungsstation TULZ mit neuentwickeltem Lackrückgewinnungssystem und in der automatisierten Variante mit einem verbesserten Handling. Dieses kommt mit zwei statt bisher vier Beschichtungskörben aus und senkt dadurch ebenfalls den Lackverbrauch signifikant.
Neben dem Kosten- und Umweltfaktor bei der Einsparung von Werkstoffen betont der Galvanik-Allrounder Zeschky "mehr Unabhängigkeit von Rohstoffmarkt" durch seine Alternativen zu Nickel, Edelstahl und Schwarz-Chromatierungen.
Wichtige Zielmarken: Energieeffizienz und Rohstoffrückgewinnung
Energieeffizienz ist ein wichtiges Schlagwort bei Anlagenbauern und Herstellern von Steuerungs- und Mess-Systemen. So konzentriert sich die L&R Kältetechnik auf die energieeffiziente Kälteerzeugung speziell für Galvanikbetriebe. Durch innovative Temperaturregelung, Kältekompressoren und Pumpen, sowie den Einsatz von Freikühlern im Winter verspricht der Anlagenbauer eine Energieeinsparung von bis zu 80 % bei seinen Kälteanlagen.
Wie Umweltschutz und Wertstoffrecycling zusammengehen, will der Beschlagspezialist Kesseböhmer mit der Präsentation seiner neu errichteten Galvanikanlage am Stammsitz in Bad Essen zeigen. So stellt die Anlage, die zu den modernsten der Welt gehört, 70% Prozent seiner Heizenergie durch Wärmerückgewinnung bereit. Für eine zusätzliche Holzheizung kommen die Holzreststoffe aus der Produktion zum Einsatz. Zugleich unterschreitet die Abluft, welche die Waschanlagen "absolut sauber und schallgedämpft" verlässt, die Grenzwerte der TA-Luft um das 30fache.
Die H2O GmbH aus dem badischen Steinen steht für das hoch innovative und kostensparende Verfahren der Vakuumdestillation zur abwasserfreien Aufbereitung von Industrieabwässern. Auf der WELT DER OBERFLÄCHE stellt H2O die speziell für die Bedarfe der Oberflächentechnik geeigneten Anlage VACUDEST und ihre CLEARCAT-Technologie vor.
Alleskönner für jede Oberfläche
Zum Publikumsmagneten verspricht der Gemeinschaftsstand nicht zuletzt durch spannende Neuerungen im Hinblick auf die Funktionalität ihrer Produkte zu werden. So präsentiert der Eloxal-Spezialist Holzapfel "gleich drei innovative Anodisierungsverfahren im Bereich Leichtbau und Fahrzeuginterieur". Neben der Aufgabe der hochqualitativen Beschichtung bieten diese Verfahren zudem etwa die Beschichtung kompletter Hybridverbundteile bei gleichzeitigem Einlagern von Farbpigmenten in einem "one-way Wertschöpfungsprozess".
Weitere Innovationen aus dem Hause Holzapfel ist die Möglichkeit der detailgetreuen Einarbeitung von Logos, Texten und Bildern während des Anodisierungsprozesses sowie ein Verfahren zur Entwicklung von zugleich klebfähigen und korrosionsschützenden Eloxaloberflächen.
Außerdem werden Lösungen für spezielle Anforderungen zu sehen sein, wie die seewasserbeständigen galvanischen Schichtsysteme des Solinger Metallveredlers MTV.
Die gesamte Produktionskette im Blick
Mit Neuentwicklungen zur Kosten- und Zeitoptimierung der Produktionsabläufe werden die Spezialisten für den Anlagenbau, beziehungsweise für Steuerungs- und Messtechnik aufwarten. Dabei kennen sie, wie beispielsweise die Entwickler von spezialisierter Systemsoftware, Media Soft, die besonderen Anforderungen der Oberflächeindustrie durch "hohe Teilevielfalt und extrem kurze Durchlaufzeiten". Die "kurzen Implementierungszeiten" ihrer Produkte sorgen außerdem für Zeitersparnis bei der Auftragsabwicklung.
Benutzerfreundlichkeit durch "intuitive Bedienung und übersichtliche Visualisierung" zeichnen die Anlagesteuerung GalvaCom von ICOM Automation aus, die darüber hinaus eine ISO-9000-konforme Datenerfassung und Protokollierung sowie die Anbindung an Warenwirtschaftssysteme erlaubt.
Als Entwickler von innovativen Steuerungs-Konzepten zeichnet sich auch die HEHL GALVANOTRONIC aus. Das Solinger Unternehmen, das dem Messe-Besucher Steuerungs-Konzepte und Software-Visualisierungen auf dem Messestand vorführt, wird zur O&S im Juni Neuerungen bei ihrer Prozessleitrechner-Software zur Anlagenoptimierung, zur Qualitäts- und Produktivitätssteigerung vorstellen. Auch das Thema "Energie-Management durch Netz-Rückspeisung" wird von HEHL GALVANTRONIC aufgegriffen und entsprechende Möglichkeiten aufgezeigt.
Neuartige Prozessmessgeräte für die Galvano- und nasschemische Oberflächentechnik präsentiert das Dresdener Start-up-Unternehmen Somonic, das mit seinem Inline-Messverfahren erstmalig ermöglicht, die Abscheidegeschwindigkeit bzw. Stromausbeute mittels eines stabförmigen Sensors unmittelbar im galvanischen Prozess fortlaufend zu bestimmen. Das junge Unternehmen erwartet durch Gespräche mit Fachpartnern "Impulse für weitere Innovationen und marktgerechte Anwendungen".
Gemeinsame Entwicklung von objekt- und markgerechten Lösungen
Damit spricht Somonic die Erwartung und zugleich Zielformulierung der diesjährigen Aussteller auf der WELT DER OBERFLÄCHE an. Nur durch die starke und engagierte Präsenz von Fachpartnern der Anbieter und Anwender ist die gemeinsame und dadurch passgenaue Entwicklung von integrierten Lösungen möglich, die gleichermaßen objekt- und markgerecht sind.
Neben der hohen Innovationskraft der Unternehmen bietet auch das breite Spektrum der vertretenen Schwerpunkte vom Anlagenbauer über den spezialisierten Oberflächenbeschichter bis hin zum Entwickler von Steuerungs- und Messtechnik die notwendige Basis für zukunftsweisende Entwicklungen innerhalb der gesamten Branche.
Dabei lebt die Entwicklung neuer und leistungsfähiger Produkte ebenso vom intensiven fachlichen Austausch der Entscheider und Praktiker, wie das Abstimmen von Qualitätskriterien und Serviceleistungen. Dafür bietet die WELT DER OBERFLÄCHE sicher auch in diesem Jahr wieder reichlich Gelegenheit. Für Jobsuchende und Nachwuchskräfte verspricht die WELT DER OBERFLÄCHE außerdem die Chance interessanter Erstkontakte.