Vor allem die zwölf größten Regionalflughäfen trugen zu dieser positiven Gesamtentwicklung bei: hier konnten 28 Prozent Wachstum bei den Linienpassagieren auf mehr als 3,4 Millionen und 20,6 Prozent Zunahme der Linienbewegungen auf 42.779 erreicht werden. "Die Regionalflughäfen bedienen vor allem die Luftverkehrsnachfrage auf Kurz- und Mittelstrecken", weiß Ralph Beisel und ergänzt zufrieden: "Die kleinen Airport des Flughafenverbandes ADV befinden sich auf gutem Wege - oder haben es bereits geschafft, rentabel zu arbeiten."
An den deutschen Regionalflughäfen und Verkehrslandeplätzen vermischen sich zusehends etablierte und neue Verkehre hinsichtlich der angeflogenen Flughäfen. Airports wie Zweibrücken und Memmingen werden durch Airlines wie Germanwings oder TUIfly in das Streckennetz eingebunden. Lufthansa City Line fliegt Hof-Plauen und Erfurt an. Die so genannten Low Cost Carrier fliegen immer mehr internationale Verkehrsflughäfen an: Easyjet fliegt beispielsweise von Schönefeld und Dortmund, Ryanair startet unter anderem von Bremen und Weeze.
Luftfahrtexperte Ralph Beisel erklärt: "Betrieb und Ausbau von Regionalflughäfen und Verkehrslandeplätzen haben sich für viele Regionen als bedeutsames Wirtschaftsförderungsinstrument erwiesen. Die oftmals kritisierte Unterstützung dieser Flughäfen in der Anfangsphase durch die öffentliche Hand als deren Anteilseigner ist somit ein vollkommen angemessener Vorgang." Dies hat auch die Europäische Kommission mit ihrer Entscheidung zur Rechtmäßigkeit der Förderung des Allgäu Airport Memmingen durch den Freistaat Bayern jüngst bestätigt.
Bis zum Jahr 2020 wird bei den Regionalflughäfen mit einem Anstieg der Verkehrsnachfrage um mehr als 200 Prozent gerechnet. Dies übertrifft den prognostizierten Zuwachs im gesamten Luftverkehr von etwa 80 Prozent bei weitem. Auch die EU-Kommission betont, dass die verstärkte Nutzung der Regionalflughäfen vorteilhaft ist. Auf diesem Weg kann der Überlastung des Flugverkehrs auf den größten europäischen Flughäfen begegnet werden.
Ralph Beisel mahnt abschließend: "Andere europäische Länder sind uns voraus und haben ihre kleineren Airports bereits dafür gerüstet, die Hauptflughäfen von einem Teil der Verkehre zu entlasten. Die Anzahl der Slots ist nicht beliebig zu erhöhen. In Deutschland müssen für den regionalen Linienluftverkehr und die individuelle Geschäftsluftfahrt an den Flughäfen sinnvolle Ausweichmöglichkeiten geschaffen werden, wo die Nachfrage aller Slot-Wünsche in absehbarer Zukunft nicht mehr bedient werden kann."