Seit dem 1. Januar 2024 verlangt die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) von vielen Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen nachzuweisen. Sie verpflichtet dazu, umfassende Informationen zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) offenzulegen, etwa den Gesamtenergieverbrauch oder künftige Energieziele. Von der Pflicht zum ESG-Reporting sind große also auch kleinere und mittlere kapitalmarktorientierte Unternehmen betroffen. Aber auch abseits der Berichtspflichten spielt ESG in immer mehr Unternehmen eine große Rolle. Die Öffentlichkeit achtet zunehmend auf die Einhaltung von Standards und Kreditkonditionen werden teilweise auch bereits durch ESG-Rankings beeinflusst. Außerdem gibt es einen Zusammenhang zwischen ESG-Zielen aus dem Umweltbereich und Kosteneinsparungen: Weniger CO2-Ausstoß ist in der Regel mit weniger Energieverbrauch und somit geringeren Kosten verbunden. In den Branchen Logistik und Handel macht die Lagerhaltung einen erheblichen Teil des Energieverbrauchs aus. Automatisierung kann dazu beitragen, diesen Verbrauch zu reduzieren und zudem den Flächenhunger der Logistik bremsen.
Bedarf an Logistikflächen bleibt ungebrochen
Verschiedene Faktoren wie das anhaltende Wachstum des Online-Handels oder verstärkte Lagerhaltung in der Industrie durch Corona führten in den vergangenen Jahren zu einer immensen Nachfrage nach Logistikstandorten. Das schlägt sich unter anderem in steigenden Mieten für entsprechende Objekte nieder. Die Knappheit lässt sich nicht ohne weiteres durch Neubauten ausgleichen, denn immer mehr Stakeholder – Kommunen aber auch Umweltverbände oder Anwohner – stehen der Neuansiedlung kritisch gegenüber. Große Logistikkomplexe wirken sich negativ auf das Landschaftsbild aus und bedeuten zusätzliche versiegelte Fläche.
Die Alternative zum Wachstum in die Fläche: Verdichtung bestehender Kapazitäten. Das größte Potenzial dafür haben Cube-Storage-Systeme, die die Lagerdichte bis auf das Vierfache steigern können. Bei diesem vollautomatischen Lagersystem befinden sich alle Waren in sogenannten Bins. Dies sind Behälter, die innerhalb eines Gitters, dem Grid, übereinandergestapelt gelagert werden. Der Zugriff erfolgt von oben durch autonom agierende Roboter. Dadurch entfällt die Notwendigkeit von Gängen im Lager und der Platz kann optimal genutzt werden. Das Grid kann sich dabei auch an individuelle Gegebenheiten anpassen und in praktisch allen Grundrissen realisiert und erweitert werden.
Automatisierung spart Energie
Der geringere Flächenbedarf durch Cube-Storage-Lager schlägt sich auch in geringeren Gebäudebetriebskosten und somit auch weniger Energieverbrauch nieder. Beispielsweise konnte ein australisches Unternehmen durch ein Cube-Storage-System, seinen Energieverbrauch im Lager um fast 85 Prozent senken.
Der große Vorteil automatisierter Lager: Sofern die Ware es zulässt, müssen sie weder gekühlt noch beheizt werden. In Räumlichkeiten, in denen dauerhaft Menschen arbeiten, sieht dies anders aus. Dort ist auch Beleuchtung notwendig, die in automatisierten Umgebungen ebenfalls entfallen kann.
Cube Storage eignet sich außerdem für den Einsatz im Micro-Fulfillment-Bereich. Dieses vielversprechende hyperlokale Konzept hat das Potenzial, die Emissionen auf der letzten Meile um etwa 20 Prozent zu senken.
Fazit: Lagerautomatisierung rechnet sich mehrfach
Keine Frage, ein automatisches Lager bedeutet zunächst Investitionen. Doch diese amortisieren sich relativ schnell in Form von eingesparten Miet- und Energiekosten. Der geringere Energieverbrauch wirkt sich ebenfalls positiv auf die Nachhaltigkeitsziele von Unternehmen aus. Initiativen für lokalere Delivery-Infrastrukturen und der geringere Flächenverbrauch schlagen dort ebenfalls positiv zu buche.