„Was gibt es Neues?“ lautete die Eingangsfrage. Ein vielfältiges Fachprogramm gab den rund 40 Besucherinnen und Besuchern des Thementags „Automatisierte Fertigung im Bauwesen von Bauteilen mit Polymermatrix und Betonmatrix“ Antwort. Und reichlich Stoff für angeregte Diskussionen.
Schon in seiner Begrüßung arbeitete AG-Leiter Cuntze nachdrücklich die Unterschiede zwischen „echtem“ 3D-Druck und Betonablege-Prozessen heraus. Anschließend stellte zunächst Gastgeber Prof. Marjan Colletti die aktuellen Aktivitäten seines Instituts für Experimentelle Architektur Hochbau vor, dann berichtete sein Massivbau-Kollege Prof. Jürgen Feix über Neues aus seinem Bereich.
Für die anschließenden Fachvorträge konnten namhafte Referenten aus ganz Europa gewonnen werden, neben klugen Köpfen aus der Forschung auch zwei anwendungserprobte Praktiker international tätiger Unternehmen. Eduard Artner von BauMit Österreich und J. Schaffrath des Oberpfälzer Bauunternehmens Max Bögl sicherten sich mit ihren aufschlussreichen Ausführungen zur Baupraxis die Aufmerksamkeit aller Teilnehmer. Des Weiteren ist Josef Kurath von der ZHAW Winterthur zu danken, Asko Fromm von der Hochschule Wismar, Viktor Mechtcherine von der TU Dresden, Sigrid Brell-Cokcan von der RWTH Aachen, Andreas Trummer von der TU Graz sowie als Vertretern der Uni Innsbruck Julian Konzilia und Georg Grasser.
Die Spezialisten informierten über robotergestützte Fertigung im Bauwesen ebenso wie über Modulares Bauen, auch mithilfe von umgangssprachlich ‚3D-Druck‘ genannten Betonbauteilen, über textile Bewehrungen sowie über ökonomische und ökologische Aspekte im einschlägigen Hoch- und Brückenbau, hinsichtlich der Lebensdauer, des Denkmalschutzes oder der Bauwerksdatenmodellierung (BIM). Neben Anwendungsbeispielen additiver Betonfertigung war ein Themenschwerpunkt Baurobotik.
Das ambitionierte Tagesprogramm krönte eine Institutsbesichtigung inklusive „Technische Umsetzung des ‚3D-Betondrucks‘ in praxisgerechter Fertigung“. Anschaulich wurde es nochmals bei der abschließenden Besichtigung und „Inbesitznahme“ des Demonstrator-Kunstwerks „Cohäsion“. Die begehbare Spiralskulptur aus 47 betongedruckten Einzelteilen wurde erst jüngst, Anfang Mai 2019, anlässlich des 350-jährigen Jubiläums der Universität Innsbruck auf dem Campus eingeweiht.