Der Kreditversicherer Credendo erwartet erhebliche Auswirkungen der Handelssanktionen auf die belarussische Wirtschaft. Kali- und Erdölprodukte haben einen großen Anteil an den Exporten aus Belarus in die EU. EU-Unternehmen wird der Transport von Kali untersagt. Dies bedeutet, dass Belarus andere Häfen finden muss, um die weltweiten Kaliexporte zu verschiffen. Russland verfügt offenbar nicht über ausreichende Hafenkapazitäten, um belarussisches Kali zusätzlich zur eigenen Produktion umzuschlagen. Die Zugangsbeschränkungen zu den Finanzmärkten werden den ohnehin eingeschränkten Marktzugang weiter erschweren.
Die Länderanalysten von Credendo sehen daher deutliche Abwärtsrisiken für die belarussische Wirtschaft. Um die Auswirkungen abzumildern, wird die Regierung noch mehr auf den russischen Verbündeten setzen. Das Geschäftsumfeldrisiko stuft Credendo bereits in der schlechtesten Risikokategorie (G/G) ein. Das kurzfristige politische Risiko (Kategorie 5/7), welches die Liquiditätslage des Landes widerspiegelt, steht unter Druck, wird aber noch durch Russland gestützt.
"Die Situation ist nicht einfach", kommentiert Credendo-Deutschlandchef Karsten Koch. "Wir anylsieren die Unternehmen und das Länderrisiko sehr genau. Für gute Abnehmer stellen wir weiterhin Deckungen für unsere Kunden zur Verfügung."