Je mehr die Weltbevölkerung altert und Menschen mit Behinderungen die Teilnahme am sozialen, politischen und wirtschaftlichen Leben einfordern, umso mehr steht das Thema Barrierefreiheit im Fokus. Barrierefreiheit ist jedoch keineswegs nur für Ältere oder Behinderte von Interesse. Jeder kann eine vorübergehende Einschränkung seiner Handlungsfähigkeit erfahren. In solchen Fällen können einfache, alltägliche Aktivitäten zum Problem werden.
Internationale Normen geben Herstellern und Dienstleistungsunternehmen einen Leitfaden an die Hand, wonach sie Produkte entwickeln können, die für alle zugänglich sind. Eine nach einer Internationalen Norm gebaute Rollstuhlrampe kann auch äußerst nützlich für eine junge Mutter mit Kinderwagen sein. Ein großer Schalter kann eine wesentliche Bedienungserleichterung für jemand sein, der eine Handverletzung hat.
Ein Sensor, der Türen offenhält, solange jemand noch im Eingangsbereich ist, kann Unfälle verhindern. Der kleine Punkt auf der Zahl 5 einer Telefontastatur kann die Nummernwahl erleichtern, auch für diejenigen, die nur vorübergehend – z. B. nach einer Augenoperation - sehbehindert sind.
Internationale Normen erleichtern allen den Zugang zu Produkten, Gebäuden und Dienstleistungen. Sie beinhalten Sicherheitsüberlegungen, ergonomische Erfordernisse und harmonisierte Prüfverfahren, die, allesamt miteinander verzahnt, die Zugänglichkeit erhöhen. Das DIN ist mit seiner Arbeit einer der Vorreiter dieser Entwicklung. So werden z. B. bereits seit über dreißig Jahren die technischen Voraussetzungen für barrierefreie Gebäude und bauliche Anlagen in DIN-Normen festgelegt. Im Oktober ist nun eine komplett überarbeitete Fassung der Planungsgrundlagen für öffentlich zugängliche Gebäude als DIN 18040-1 erschienen.
Mit dem Weltnormentag, der an den Gründungstag (14.10.1946) der International Organization for Standardization (ISO) erinnert, soll der Beitrag der freiwilligen Normung zur weltweiten Handelsentwicklung, zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Erhöhung der Sicherheit sowie zur kontinuierlichen Verbesserung der Lebensqualität hervorgehoben werden. DIN vertritt die deutschen Interessen in der ISO. Über das DIN sind 28.000 deutsche Experten in der Normung national und weltweit aktiv. In 99 % der ISO Technischen Komitees nehmen Vertreter Deutschlands als Mitarbeiter oder Beobachter teil.