Die nächste Verleihung des ABICOR-Innovationspreises findet anlässlich des DVS Congress 2012 in Saarbrücken statt. Nachwuchsforscher können bereits jetzt die Teilnahmebedingungen beim DVS anfordern. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 4. Mai 2012.
Der ABICOR-Innovationspreis ist insgesamt mit 10.000 Euro dotiert. In der Regel um-fasst er einen Geldbetrag von 5.000 Euro für den ersten, 3.000 Euro für den zweiten sowie 2.000 Euro für den dritten Preis. Dieses Jahr teilten sich die Forscher der bei-den Projekte das Preisgeld. Dazu gab es für jede der beiden Arbeiten eine ABICOR-Statue. Die Skulptur kreierte der flämische Künstler Octave Landuyt eigens für den Innovationspreis, den das Unternehmen Alexander Binzel Schweisstechnik stiftet. Zum ersten Mal vergaben der DVS und der Hersteller von Schweißbrennern die Aus-zeichnung 1995, zum 50-jährigen Bestehen des Gießener Unternehmens.
Dipl.-Ing. Christian Schwalenberg, Schweißtechnische Lehr- und Versuchsan-stalt SLV Halle GmbH: "Einsatz des MSG-Laserstrahlhybridorbitalprozesses für das Orbitalschweißen von Pipelines"
Der junge Forscher und Doktorand zeigt in seinem praktisch orientierten Projekt, dass die Laserstrahl-Hybridschweißtechnik völlig neue Möglichkeiten im Rohrleitungsbau eröffnet. Der effiziente Fügeprozess mit hoher Einschweißtiefe und der Möglichkeit guter Spaltüberbrückung lässt sich jetzt auch auf Baustellen beim Verbinden von Rohren anwenden. Die Schweißer sparen nicht nur viel Zeit und Zusatzwerkstoffe, die Rohrverbindungen bekommen durch die Orbitaltechnik auch eine höhere Qualität. Dazu entfällt die belastende Arbeit in Zwangslagen in der Baugrube.
Dipl.-Ing. Sascha Rose/Dr.-Ing. Jörg Zschetzsche, Institut für Oberflächen- und Fertigungstechnik der Technischen Universität Dresden: "Zeitsynchrone konti-nuierliche Diagnostik von Prozessgasströmungen während des Schweißens"
Das Projekt befasst sich mit der Weiterentwicklung und theoretischen Unter-mauerung der Untersuchung von Gasströmungen beim Schweißen. Die beiden Forscher entwickelten das Messverfahren der "Particle Image Velocimetry" (PIV) weiter, mit dem heute das Kurz-, Sprüh- und Impulslichtbogenschweißen im Betrieb untersucht werden kann. Die Regelung von Schweißprozessen und die Abfolge einzelner Prozessphasen beim MSG-Schweißen können mit der verbesserten Methode in Mikrosekunden erfolgen. Der Einfluss der Schutzgasströmung lässt sich dabei gezielt nutzen.
Die Kenntnisse der Strömungsverhältnisse lassen sich für die Weiterentwicklung von Schweißbrennern sowie für Fügeverfahren mit gesteigerter Prozesssicherheit verwenden. Die Methode eignet sich ebenfalls ausgezeichnet für die Einbindung in Simulationssoftware. Mit ihr lassen sich physikalische Modelle entwickeln, die den Lichtbogenprozess weit besser abbilden als bisherige Ansätze.