Waren bislang die Bundesländer an der Finanzierung des BAföG beteiligt, so übernimmt seit diesem Jahr der Bund die gesamten Kosten. Damit wird in den Ländern Geld frei, das bisher in die Ausbildungsförderung geflossen ist. Diese Mittel sollen der Bildung und insbesondere den Hochschulen zugutekommen. Rheinland-Pfalz stehen ab 2015 jährlich 35 Millionen Euro mehr im Haushalt zur Verfügung, von denen 25 Millionen an die Hochschulen als Erhöhung der Grundfinanzierung und als Verbesserung der Personalausstattung gehen werden. Die rheinland-pfälzischen Hochschulen haben zur Verwendung der Mittel Zielvereinbarungen getroffen, die heute in der Staatskanzlei von den Hochschulpräsidenten und Ministerpräsidentin Malu Dreyer sowie Wissenschaftsministerin Vera Reiß unterzeichnet wurden.
Die Hochschule Kaiserslautern erhält zur Erhöhung ihrer Grundfinanzierung 440.000 Euro jährlich sowie zwölf Stellen zur Verbesserung der Personalausstattung, die insbesondere zur Erhöhung des Studienerfolges und zur Profilschärfung in Lehre und Forschung eingesetzt werden sollen. Ein Teil der zusätzlichen Mittel wird für die Finanzierung von zwei Professuren zur Verfügung stehen. Eine der beiden Professuren wird in den forschungsstarken Studiengängen Applied Life Sciences und Angewandte Pharmazie angesiedelt sein, um hier das Profil in Lehre und Forschung weiter zu stärken und die wachsende Zahl Studierender zu betreuen. Die zweite Professur soll die Kapazitäten im einzigartigen Studienangebot Virtual Design an der Schnittstelle zwischen den klassischen gestalterischen Disziplinen und den neuen Gestaltungsmöglichkeiten durch digitale Medien ausbauen.
Im Zuge des Hochschulpaktes hat nicht nur die Zahl der Studierenden an der Hochschule Kaiserslautern stark zugenommen, sondern auch die Breite des Studienangebotes und die Heterogenität der Studierenden. Hochschulpräsident Prof. Dr. Konrad Wolf sieht die Hochschule hier "vor besonderen Herausforderungen in Bezug auf die Thematik Studienerfolg sowie in der Betreuung von Studienanfängerinnen und -anfängern, die mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen zu uns kommen. Die zusätzlichen Mittel bieten uns die Möglichkeit, die hierzu bereits entstandenen Maßnahmen fortzuführen und weiterzuentwickeln."
Einen weiteren Schwerpunkt bilden die in den vergangenen Jahren aufgebauten laborintensiven berufsbegleitenden Bachelor-Studiengänge. Dieses neuartige Studienangebot der Hochschule Kaiserslautern leistet gerade in den Kernbereichen des Fachkräftemangels, den naturwissenschaftlich-technischen und den ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen, einen wesentlichen Beitrag zur Ausbildung von Fach- und Führungskräften und damit zur Sicherung des zukünftigen Fachkräftebedarfs.
Wissenschaftsministerin Reiß unterstrich: "Eines der wichtigsten Ziele der Landesregierung ist es, das Fachkräftepotential in Rheinland-Pfalz maximal zu entfalten. Die Hochschule Kaiserslautern leistet hierfür bereits hervorragende Arbeit und wird diesen Kurs mit den zusätzlichen Stellen konsequent fortführen. Mit der Öffnung der Hochschulen für beruflich Qualifizierte und ihrem Einsatz für mehr erfolgreiche Studienabschlüsse zeigt die Hochschule ein hohes Verantwortungsbewusstsein für die jungen Menschen und gibt der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region wichtige Impulse."