Zur Vergabefeier der Stipendien hatte die Hochschule Kaiserslautern an den Studienort Pirmasens geladen. Unter den rund hundert Studierenden aus zwölf Nationen, die sich für ein Stipendium beworben hatten, erwiesen sich 32 Studierende in einem Auswahlverfahren als besonders förderwürdig. Nach einer Vorauswahl aus den schriftlichen Bewerbungen mussten sich die Anwärterinnen und Anwärter vor einer Jury unter Mitwirkung von Förderern und Hochschule persönlich präsentieren. Entscheidend für die Auswahl war neben Studienleistung und persönlichem Bildungsweg auch beispielsweise ein soziales Engagement. Vizepräsident Schmidt zeigte sich im Rückblick auf das Auswahlverfahren beeindruckt von der Professionalität der Präsentationen, von der Vielfalt der Lebensläufe und der Zielstrebigkeit und Tatkraft, mit der die Studierenden, die sich auf ein Stipendium beworben haben, trotz mancher Widrigkeit in der einen oder anderen Vita ihr Ziel eines erfolgreichen Studienabschlusses fest im Blick haben.
Alle Bewerberinnen und Bewerber konnten für die Präsentation an einem speziellen Training teilnehmen, so dass für die meisten schon die Teilnahme am Bewerbungsverfahren gewinnbringend gewesen sein dürfte. Etwa ein Viertel der Stipendiatinnen und Stipendiaten sind internationale Studierende. Mit einem Frauenanteil von fünfzig Prozent ist das Geschlechterverhältnis ausgeglichen.
Vergeben wurden sieben Stipendien an den Studienort Pirmasens. vierzehn Stipendien gingen an den Standort Kaiserslautern und weitere elf Förderungen werden in Zweibrücken eingelöst. Die Liste der Förderer ist dabei bunt gemischt – ob mittelständisches Unternehmen, Stiftung oder Förderinitiative. Im Namen der Stadtsparkasse Kaiserslautern freute sich Jens Palme, selbst Absolvent der Hochschule Kaiserslautern und ehemaliger Deutschlandstipendiat, zwei Stipendien vergeben zu können: „Als Förderer kommt die Stadtsparkasse Kaiserslautern nicht nur ihrer Verpflichtung im Hinblick auf die Erfüllung ihres öffentlichen Auftrags nach, sondern es ist für sie ebenso ein Bedürfnis, jungen motivierten Erwachsenen mit dieser Unterstützung perspektivisch zu helfen.“
Alle Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten eine monatliche Unterstützung von 300 Euro. Das Deutschlandstipendium wurde vom Bundesministerium für Lehre und Forschung ins Leben gerufen. Dabei zahlt der Bund für jeden von den Hochschulen eingeworbenen Euro einen Euro dazu. Bis zu acht Prozent aller Studierenden an deutschen Hochschulen (ca. 160.000) sollen mittelfristig so gefördert werden.
Auch bei den fünf Studienanfängerinnen, den sechs erziehenden und drei alleinerziehenden Studentinnen waren für die Vergabe sowohl Leistung als auch soziales Engagement entscheidende Kriterien. Sonja Wolf, die die Stipendienvergabe für den Bereich Gleichstellung koordiniert, freut sich über die Möglichkeit Studentinnen fördern zu können. Für die Studienanfängerinnen, für die die Hochschule schon seit einigen Jahren Stipendien vergibt, wolle man gerade in der sensiblen Anfangsphase der ersten beiden Semester die Konzentration auf das Studium erleichtern und damit die Chance der Studentinnen auf einen erfolgreichen Abschluss erhöhen. Neu ist die Förderung von erziehenden und alleinerziehenden Studentinnen über ein Stipendium: „Wir freuen uns, dass es uns durch die Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung jetzt möglich ist, die große Leistung der hochqualifizierten Frauen, die während ihres Studiums ein Kind erziehen, anzuerkennen, und durch ein Stipendium mitzuhelfen, ihr Studium mit Erfolg abzuschließen.“