Bereits beim Erfolg im Frühjahr in Hamburg mit dem vierten Platz bei der nationalen Qualifikation für den RoboCup gelang dem Hochschulteam eine faustdicke Überraschung. Dass dies nun bei der WM noch getoppt werden konnte, spricht dafür, wie hervorragend das fünf-köpfige Team es verstanden hat, Robotik, Informatik, Elektronik, Mechanik und künstliche Intelligenz erfolgreich zu integrieren. „Spielgerät“ ist dabei eine Fußballmannschaft von fünf humanoiden, baugleichen Nao V6 Robotern, die von den Studierenden programmiert werden, und dann im Spiel vollständig autonom agieren. Wie beim „richtigen“ Fußballspiel müssen die fünf Naos im Match ganz einfach mehr Tore schießen als der Gegner, dürfen dabei keine Fouls begehen und müssen sogar einen Elfmeter verwandeln können.
Der diesjährige RoboCup Ausrichter, die Universität Bordeaux, organisierte 14 unterschiedliche Robotik-Liegen, von Junior bis Industrie, mit mehr als 2000 Studierenden aus 105 Ländern in den Messehallen im Norden der Metropole. Begleitend zu den Wettbewerben gab es einen regen Austausch unter den internationalen Studierenden, Planungsmeetings der Ligen und ein abschließendes KI-Symposium.
In insgesamt sechs Qualifikationsspielen der für die KICKERS relevanten Wettbewerbsliga - der SPL Challenge-Shield (5vs5 Roboter) - konnte keine der gegnerischen Universitäten die KICKERS an der Qualifikation gefährden, und sechs klare Siege wurden eingefahren. Im Halbfinale wartete mit den BadgerBots ein erstklassiges und wettkampferprobtes Team aus den USA, das nach hartem Kampf 3:1 geschlagen werden konnte.
Im Finale vor zahlreichem Publikum und Fans trafen die Roboter und ihre studentischen Programmierer und Betreuer aus Kaiserslautern und Zweibrücken dann auf das Team RoboEireann aus Irland: Nach insgesamt 2x10 Minuten spannender Spielzeit hatten die Iren mit 7:1 die Nase klar vorne – ihr Mittelstürmer hatte die Abwehr der KICKERS mit seinen schnellen Dribblings immer wieder überlaufen, so dass es am Ende der Vizemeister in dieser Liga wurde. In der benachbarten SPL Championship Liga 7vs7 gab es keine Überraschung: es gewann standesgemäß zum 10. Mal das Team B-Human der Universität Bremen und des DFKI.
Begeistert äußert sich Professor Adrian Müller, der an der Hochschule u.a. den Arbeitskreis Smart Machines zur Förderung der KI betreut: „Ein solch tolles Ergebnis erreicht ein junges Team wie unseres nur durch intensives Engagement über Monate der Vorbereitung, viele Gummibärchen – und schnelle Entscheidungen des Team Captains während des Turniers.“ Der RoboCup zeigt, dass die HS KL bei der praktischen Umsetzung von KI mit weltweit führenden Universitäten mithalten kann, wenn die Rahmenbedingungen gegeben sind.
Vor diesem Hintergrund bedankt sich Professor Müller ausdrücklich beim Sponsor abat+ für die langfristige Unterstützung und für die erfolgreiche fachliche Zusammenarbeit sowie beim Freundeskreis der Hochschule für die Finanzierung der studentischen Anmeldegebühren. Das Team startet nach der Klausurphase mit der Vorbereitung auf den RoboCup 2024, bei dem dann die Universität Eindhoven Ausrichter sein wird.