Unter www.studium-fluechtlinge-rlp.de können sich Interessierte ab sofort informieren, welche Studienmöglichkeiten ihnen unter welchen Bedingungen in Rheinland-Pfalz offenstehen und welche Möglichkeiten sie haben, fehlende Nachweise ggf. zu erlangen. „Wichtig war uns bei der Gestaltung der Homepage“, erläutert Hochschulpräsident Konrad Wolf, „mit möglichst wenig Text Orientierung im komplexen System der Hochschulzulassung zu geben und über wenige Klicks die Kernbotschaften zu vermitteln.“ Da die Zugangsvoraussetzungen zu den einzelnen Studiengängen sehr unterschiedlich sein können – so legt jede Hochschule die Zugangsbedingungen zu Masterstudiengängen selbst fest – waren für die Gestaltung vielfältige Abstimmungsprozesse notwendig.
Mit dem Internetauftritt ist Punkt 1 des Ende September beschlossenen 5-Punkte-Programms des rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministeriums umgesetzt, das Flüchtlinge beim Zugang zu den Hochschulen des Landes unterstützen soll.
Auch bei weiteren Punkten des Programms engagiert sich die Hochschule Kaiserslautern. So ist sie im Rahmen von Punkt 2 aktiv, der vorsieht, dass Flüchtlingen, deren aufenthaltsrechtlicher Status positiv geklärt wurde und die in ihrem Heimatland bereits ein Studium in den so genannten MINT-Fächern (Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik, Technik) begonnen hatten, eine schnelle Studienaufnahme ermöglicht wird. Sie werden am Studienkolleg in Kaiserslautern einen Deutsch-Intensivkurs erhalten, der maximal ein Jahr dauern soll, und können danach in ihr Fachstudium (wieder-)einsteigen. Der Zugang zum Deutschkurs wird an der Hochschule Kaiserslautern über einen Test geregelt, der Mathematikkenntnisse abfragt, die für die Aufnahme eines MINT-Studiums grundlegend sind. Über die Teilnahme an diesem Test soll auch Flüchtlingen der Zugang zu einem Studium ermöglicht werden, die fluchtbedingt keine Zeugnisse vorlegen können.
Punkt 5 des Programms für Flüchtlinge soll die Integration in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt von bereits qualifizierten Akademikerinnen und Akademikern fördern, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Dabei wird die Hochschule Kaiserslautern in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit ein Angebot entwickeln, das Teilnehmenden mit natur- und ingenieurwissenschaftlichem Hochschulabschluss die Möglichkeit bietet, ihre fachlichen und fachsprachlichen Kompetenzen zu erweitern. Vorgesehen sind Präsenzphasen an der Hochschule Kaiserslautern und betreute Praxisphasen in Unternehmen.