Nicht nur viele Schülerinnen aus den Kaiserslauterer Gymnasien waren der Einladung an den Campus in der Morlauterer Straße gefolgt, auch aus der näheren und weiteren Umgebung bis nach Wittlich, Saarbrücken oder Bitburg waren sie gekommen. Die teilnehmenden Schülerinnen wurden in Kleingruppen durch ein vielfältiges Tagesprogramm begleitet, das sie für den sogenannten MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) begeistern und frühzeitig Orientierung für die Planung der Studienfach- und Berufswahl geben sollte. Denn das Studien- und Berufswahlverhalten junger Frauen konzentriert sich noch immer auf wenige Fächer und Berufe. Die Ingenieurwissenschaften spielen dabei noch immer eine relativ unbedeutende Rolle, obwohl sie - selbst bei schlechter Konjunktur - den jungen Frauen in der Regel bessere Arbeitsmarktchancen bieten als die traditionell von ihnen gewählten Bereiche. Untersuchungen zeigen, dass es den meisten Mädchen weder an Begabung noch am grundsätzlichen Interesse mangelt. Viele ziehen sozialisationsbedingt eine technische Ausbildung ganz einfach nicht in Betracht.
Auf dem Programm standen Workshops, in denen eine eigene App oder ein Roboter programmiert, die eigene DNA isoliert, oder ein Traumhaus in 3D gestaltet wurde und vieles mehr. Aber auch die Studienberatung der FH und die Agentur für Arbeit boten Workshops an, in denen die Schülerinnen herausfinden konnten, welches Studium oder welcher Beruf am besten zu ihnen passt. Abgerundet wurde das Programm durch Kurzvorträge zu Berufsbildern, Diskussionsrunden mit Studierenden zu den Unterschieden zwischen Schule und Studium sowie Führungen durch Labore und die Hochschule.
Die teilnehmenden Schülerinnen zeigten sich begeistert vom Programm. "Es war interessant, mit dem Programm zu arbeiten und Befehle einzugeben", berichtet Julia Berger vom Edith Stein-Gymnasium in Speyer, die gerade mithilfe eines Mikrocontrollers eine Wetterstation gebaut hat, mit der sich Luftfeuchtigkeit, Luftdruck und Helligkeit bestimmen lassen. Auch Selina Zeller und Sophie Brämer vom Kaiserslauterer St. Franziskus-Gymnasium hat das technische Arbeiten Spaß gemacht, auch wenn sie zunächst nicht damit gerechnet hatten, dass der Workshop so viel Technik beinhaltet. In anderen Kursen fällt das Echo ebenso positiv aus - im Workshop "Gestalte deine eigene Homepage" berichten die Teilnehmerinnen unisono vom hohen Spaßfaktor. Hier, wie auch in vielen anderen Angeboten wurde gezeigt, dass die MINT-Fächer durchaus auch eine kreative Seite haben können und nicht nur aus trockener Rechenarbeit bestehen.
Organisatorin Elvira Grub ist ebenfalls zufrieden: "Von allen Seiten war heute und gestern zu hören, dass die Schülerinnen sehr motiviert, interessiert und mit Spaß dabei waren." Im nächsten Jahr sollen die Projekttage erneut stattfinden.