Doch es geht nicht nur um mehr Studierende. „Wir wollen vor allem mehr junge Frauen für ein technisches Studium begeistern. Bisher ist weniger als ein Drittel unserer Studierenden weiblich“, betont Prof. Dr. Thomas Reiner, Dekan des Fachbereichs Angewandte Ingenieurwissenschaften, der das Projekt unterstützt. Die Förderung von Frauen für hochqualifizierte ingenieurwissenschaftliche Berufe ist ein wichtiges Anliegen der Hochschule. „So unterschiedlich wie unsere Studierenden sind auch ihre Werdegänge. Durch individualisierte Studienverläufe und ausführliche Beratung wollen wir den Studienerfolg unterstützen“, erklärt Hielscher.
Mit der Toolbox zum Erfolg
Die Absolventinnen und Absolventen der Ingenieurwissenschaften gehören mit ihrer breiten Einsatzfähigkeit zu den am stärksten benötigten Fachkräften in allen Zweigen der deutschen Industrie. Der VDMA, das HIS-Institut für Hochschulentwicklung e.V. (HIS-HE) und die Hochschule Kaiserslautern arbeiten deshalb im Transferprojekt gemeinsam daran, die Studiensituation zu verbessern. „Wir analysieren zunächst den Ist-Zustand und entwickeln dann konkrete Maßnahmen für mehr Qualität von Studium und Lehre“, erklärt Uwe Krüger vom HIS-HE. Dazu interviewen die Experten von VDMA und HIS-HE anhand von Leitfäden Studiengangverantwortliche, Lehrende und Studierende. Diese diskutieren mit ihnen über Studienziele, Strategien zur Qualitätssicherung sowie Präventionsmaßnahmen gegen einen Studienabbruch.
Bewährte Instrumente und Best-Practice-Beispiele aus Studium und Lehre hat der VDMA bereits in seiner Maschinenhaus-Toolbox gesammelt. So profitiert die HS Kaiserslautern von den Erfahrungen anderer Hochschulen. Doch sie hat auch eigene Ideen: In naher Zukunft will die HS Kaiserslautern ihre Kooperationen mit ortsansässigen Unternehmen weiter auszubauen, um den Studentinnen und Studenten eine noch praxisnähere Ausbildung zu ermöglichen. Darüber hinaus soll eine stärkere Zusammenarbeit mit Schulen das Interesse der Schüler am Studienangebot steigern.
Über das Maschinenhaus – die VDMA-Initiative für Studienerfolg
Das Maschinenhaus als Campus für Ingenieurinnen und Ingenieure besteht aus zwei Phasen: Gemeinsam mit dem Partner, dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, wurde das theoretische Fundament gelegt. Zunächst wurden die Studienbedingungen in den Fachbereichen und Fakultäten des Maschinenbaus und der Elektrotechnik analysiert und es entstand das Referenzmodell für gute Lehre, welches mithilfe einer Befragung aller Hochschulen weiter ausgearbeitet wurde. Phase zwei läuft seit 2013. Mit mehreren VDMA-finanzierten Beratertagen an Hochschulen im gesamten Bundesgebiet gelangt die Theorie in die Hochschulpraxis. Eine Toolbox mit den erfolgversprechendsten Maßnahmen, Indikatoren und Instrumenten übersetzt das Konzept für die Praxis. Im „Erfahrungsaustausch (ERFA) Maschinenhaus“ kommen Fachleute von Hochschulen zweimal jährlich zusammen, um über aktuelle Fragen rund um das Thema Qualitätsmanagement und Lehre zu diskutieren. Darüber hinaus vergibt der VDMA im Jahr 2017 zum dritten Mal den mit 150.000 Euro dotierten Hochschulpreis. Er honoriert Konzepte für die Erreichung von mehr Studienerfolg und setzt damit ein Zeichen für die Bedeutung der Lehre an den Hochschulen. www.vdma.org/maschinenhaus