Nach der Kongresseröffnung durch den Präsidenten der Hochschule Kaiserslautern, Prof. Dr. Konrad Wolf und den Geschäftsführer des Dynamikums, Rolf Schlicher, warteten zum Einstieg physikalische Zaubereien mit Prof. Dr. René Beigang von der TU Kaiserslautern auf die neugierigen Schülerinnen und begleitenden Lehrkräfte. Projektleiterin Silke Weber hatte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, bei dem sich der spannende Komplex rund um MINT-Berufe und -Studiengänge aus dem ganz normalen Alltag heraus erschloss.
Workshops nach dem Motto "MINT- Entdecken, Erleben, Anfassen!" zeigten den Mädchen zum Beispiel, wie man mit einfachen Haushaltschemikalien seine eigene DNA isoliert und sichtbar macht. In einem Schmuckstück konnten die Schülerinnen sie sogar nachhause tragen. Was Mechatronik mit einem Lippenstiftautomaten zu tun hat, oder wie man einen Roboter programmiert, am Rechner sein Traumhaus in 3D konstruiert oder wie Farben im menschlichen und technischen Auge wahrgenommen werden, waren weitere Themen der teilweise auch von Unternehmen durchgeführten Beiträge. Die Ausstellungsräume des Dynamikum boten dafür die ideale Kulisse.
Aber auch die Lehrkräfte kamen nicht zu kurz: Gemeinsam mit den Schülerinnen konnten sie einen MINT-Slam miterleben. Dabei standen die drei Frauen nicht im Wettbewerb, denn jede Frau mit MINT-Engagement ist eine Siegerin. Die 13-jährige Omnia Boukoftane vom Robert-Schumann Gymnasium Saarlouis präsentierte eindrucksvoll ihre Forschungsergebnisse zu "Knoblauch als Quelle von natürlichen Fungiziden" und beeindruckte alle Teilnehmenden mit ihrem überragenden Wissen. "Zwerge im Einsatz gegen Krebs" so der Titel des zweiten Beitrags von Linda Elberskirch. Dabei ging es nicht etwa um die sieben Zwerge der Gebrüder Grimm sondern um Möglichkeiten der Nutzung von Nanopartikeln zur Behandlung von Tumoren im menschlichen Körper. Linda Elberskirch ist Masterabsolventin im Studiengang Applied Life Sciences an der Hochschule Kaiserslautern. Der dritte Slam-Beitrag kam von Jenny Kehrbusch. Sie ist Elektroingenieurin und Professorin an der Hochschule Kaiserslautern und berichtete sehr humorvoll über ihren Karriereweg.
Zwei Workshops eigens für Eltern und Lehrkräfte klärten über moderne Optik in der Schule auf sowie über das Konzept des Robotik-Kurses "Roberta®" mit LEGO®-Mindstorms-Baukästen. Peter Wojke war mit 25 Schülerinnen aus dem 180km entfernten Neuerburg in der Eifel angereist. Er ist begeistert, möchte im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein und resümiert: "Es war richtig interessant und hat Spaß gemacht. Wir haben mit einfachen Mitteln einen Laser gebaut. Das nehme ich mit in meinen Unterricht, denn so kann ich meinen Schülerinnen und Schülern die grundlegenden Prinzipien der Lichtverstärkung erklären."
Unterstützt wurde das Programm von Mitgliedern des Arbeitskreises pro-femMINT, der Akteurinnen und Akteure im Bereich der Nachwuchsgewinnung für MINT in der Region miteinander vernetzt. Außer der Hochschule waren mit von der Partie: Unternehmen wie die Adam Opel AG, Robert Bosch GmbH, John Deere Werke Zweibrücken oder Terex Demag. Auch die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes und die Universität des Saarlandes unterstützten mit verschieden Einrichtungen den Kongress mit eigenen Beiträgen.