- Countdown (öffentlicher Aufbau): ab 24.04.2015
- Lift Off (Eröffnung): 29.04.2015, 19:00
- Landung (Ausstellungsende): bis 18.05.2015
Akademie der Bildenden Künste München, Innenarchitektur / Gestalten im Freiraum - Prof. Maria Auböck und Martin Lersch
Akademie der Bildenden Künste München, Interdisziplinäre Projekte - Prof. Res Ingold und Alexis Dworsky
Hochschule Kaiserslautern, Architektur - Prof. Andreas Gierer und Jochen Sinnwell
Zentrales Raumelement der Ausstellung und Display für die einzelnen Arbeiten ist eine baugerüstartige Konstruktion. An ihr docken unterschiedliche Module an, etwa Kokons, Raummodelle, Projektionsflächen sowie ein Kommunikationslabor.
Wir Innenarchitekten unterrichten in Zwischenräumen - es geht uns darum, die Entwurfsmethoden für die Stadt zu lehren. Zwischen Abstraktion und Praxis am Beispiel von "Der Innenraum der Stadt ist Außenraum" lernen die Studenten von alltäglichen Situationen, denn die Stadt ist wie ein Schwamm.
Im Kunstpavillon arbeiten wir an Maßstäben, im Dialog mit dem Stadtraum. Wir untersuchen Distanzen und neue Räume. Daran üben wir Proportionen zu erkennen, zu übernehmen und im Entwurf richtig einzusetzen. Aus Durchdringungen und Überlagerungen entsteht die komplexe und unverwechselbare Atmosphäre: wir wollen davon lernen, wir wollen daran arbeiten im menschlichen Maßstab zu entwerfen: das bedeutet die einmalige Chance, innenräumliche Phänomene "außen" anzuwenden.
Dazu zwei Zitate:
Man könnte im Abdruck eine für dieses Jahrhundert typische Form der Kritik an der klassischen Repräsentation sehen - die jedoch einen grundlegend anderen Weg einschlägt als die Abstraktion, denn statt sich radikal vom dargestellten Gegenstand, vom Realen abzuwenden, wendet der Abdruck sich ihm radikal zu, so radikal, daß er in der Berührung jede optische 'angemessene Distanz', jede Konvention oder Evidenz der Sichtbarkeit, der Erkennbarkeit, der Lesbarkeit subvertiert.
Didi Hubermann
Negativer Raum bedeutet für mich über die Unterseite und die Rückseite von Dingen nachzudenken... Sowohl das Innere wie das Äußere bestimmen unsere physikalischen, physiologischen und psychologischen Reaktionen - die Art und Weise wie wir einen Gegenstand betrachten.
Bruce Naumann
Für Innenarchitekten bietet die Konversion von Innen und Außen die Chance, neue Aspekte in dem alltäglichen Arbeiten prüfen zu können. Die Durchreiche, der Wandverbau, die Wohnküche sind ikonische Topoi der Innenarchitektur - sie können Anwendungsbeispiele werden, um den öffentlichen Raum der Stadt zu formen.
Wir wollen in diesem Semester Entwerfen als Sprache üben. Am Beispiel der Modelle aus den Übungen zu "Foyer", "Stiege", "Balkon" zeigen wir die entwurfsentscheidenden Gestaltungen von Bauwerken.
Wir Künstler verstehen den Pavillon als urbanes Observatorium. Von dieser Raumstation aus starten wir Forschungsexpeditionen in das städtische Umfeld, sammeln Proben und testen Interventionen. Der Ausstellungsraum wird zur Plattform, auf der die überaus unterschiedlichen Recherchen und Experimente präsentiert und zur Diskussion gestellt werden. Unsere utopischen, teils begeh- oder gar bewohnbare Kokons definieren neue Räume: Sie lassen Innenräume entstehen und bieten Rückzugsmöglichkeiten. Die Kokons und die sie verbindenden Geflechte repräsentieren die Bandbreite von Isolation bis Vernetzung... "Wie fängt ein Mathematiker einen Hasen? Er baut einen Zaun um sich herum und definiert den Außenraum als Innenraum."