Das Konzept des Studiengangs basiert auf den drei Säulen Erzeugen, Verteilen und Nutzen. Damit habe man das Gesamtsystem im Blick, so Studiengangsleiter Prof. Dr.Karsten Glöser, und hebe sich deutlich von vergleichbaren Studiengängen anderer Hochschulen ab, die den Fokus hauptsächlich auf einzelne Aspekte der Energieeffizienz legen. Glöser nennt das Beispiel der Energiesparlampen, die seit einigen Jahren per EU-Verordnung verpflichtend sind. Die Einsparungen durch den, auf den ersten Blick effizienteren Energieverbrauch, seien jedoch im Vergleich zu anderen Einsparmöglichkeiten "verschwindend gering". Weitaus mehr wäre gewonnen, würde es beispielsweise gelingen, energiesparendere Pumpen zu bauen. Denn diese haben am Gesamtenergieverbrauch einen wesentlich höheren Anteil als Beleuchtung. Auch die Ökobilanz der Energiesparlampen sei eher ernüchternd, denn die enthaltenen Gase machen die Entsorgung teurer und umweltbelastender als die herkömmlicher Glühbirnen.
"The bigger picture" - das Gesamtbild im Blick zu haben, wird die künftigen Absolventinnen und Absolventen dieses Studiengangs zu unentbehrlichen Experten auf dem Gebiet der Energieeffizienz machen, so ist Studiengangsleiter Glöser überzeugt. Denn wenn sich die Studierenden umfassend mit der Effizienz ganzer Systeme beschäftigen, haben sie gegenüber denen, die sich nur mit einzelnen Aspekten befassen, einen entscheidenden Schritt voraus. So mag aus einer bestimmten Perspektive heraus eine Maßnahme durchaus sinnvoll erscheinen, während sie sich aus einem anderen Blickwinkel als unsinnig erweist, wie das Beispiel der Energiesparlampe zeigt.
Karsten Glöser weiß, wovon er spricht, wenn er hier einen großen Bedarf sieht. Er kommt direkt aus der freien Wirtschaft, wo er beim Unternehmen Juwi, einem der weltweiten Marktführer für erneuerbare Energien genau mit diesen Fragen befasst war. Auch Prof. Dr. Matthias Hampel, der seit zwei Jahren für den Studiengang da ist, kennt die Anforderungen des Marktes. Er führte jahrelang in verschiedenen Ländern Machbarkeitsstudien für solarthermische Kraftwerke für die Lahmeyer International GmbH durch.
Beide wissen, dass vor allem die Lösung von Fragen des Energietransports und der Energiespeicherung zu den entscheidenden Herausforderungen der Zukunft gehört, wenn es um die effiziente Nutzung von Energie geht. Allein mehr als fünf Prozent der Energie gehen beim Transport über Oberleitungen und Kabel durch Wärmebildung verloren. Die alternative, intelligente Speicherung von Energie gehört deshalb zu den Kernthemen des Studiengangs "Energieeffiziente Systeme".
Neben einer umfassenden Ausbildung in Maschinenbau und Elektrotechnik lernen die Studierenden der Energieeffizienten Systeme auch kaufmännische Grundlagen kennen und können somit ein umfassendes Verständnis der Erfordernisse im Bereich der erneuerbaren Energien erlangen. Zur praxisnahen Qualifizierung der Studierenden gehört die Arbeit in den Laboren der FH. Im Strömungslabor können die Studierenden beispielsweise die Energieeffizienz unterschiedlicher Karosseriedesigns im Windkanal testen. Oder sie führen Messungen zum Energieverbrauch unter diversen Bedingungen an einem vom Kaiserslauterer Autohaus Kehry gesponserten Elektrofahrzeug Twizy durch und vieles mehr.
Weitere Informationen zum Studiengang unter:
http://www.fh-kl.de/...