Unter dem Motto „Wenn’s blitzt und kracht: Spannendes zur Weihnachtszeit“ war Hochspannung garantiert. Zum Beispiel bei der sogenannten „Jakobsleiter“, einem Experiment aus der Hochspannungstechnik. Hier steigt ein Lichtbogen an zwei parallelen Elektroden nach oben und weist so den Weg in den Himmel. Hierzu beleuchteten Santa und Claus nicht nur die Ursache des Phänomens – durch den nahen Elektrodenstand verbunden mit der angelegten hohen Potentialdifferenz (Spannung) kommt es zum Überschlag, sichtbar als Lichtbogen, der durch die Thermik und das Magnetfeld nach der Drei-Finger-Regel, nach oben wandert – die geneigten Zuhörer erhielten auch einen kurzen Abriss der biblischen Geschichte der Jakobsleiter rund um den Bruderzwist zwischen Esau und Jakob. In der technischen Anwendung wird das Phänomen der elektrotechnischen Jakobsleiter als Hornableiter bei den Oberleitungen der Bahn benutzt.
Als Alternative zur traditionellen Weihnachtsbeleuchtung handelten die beiden Weihnachtsmänner die dekorative Plasma-Kugel, ein sogenannter Tesla-Generator im Kleinen, bei dem eine Energieübertragung über elektromagnetische Wellen stattfindet. Mit der Kugel, mit ihren aufstrebenden Filamenten-Fäden, welche mit Edelgasen gefüllt ist, lassen sich Leuchtstoffröhren berührungslos zum Leuchten zu bringen. Und schon hat man ein Leuchtschwert als ultimatives Accessoire zur Star Wars Premiere zur Hand, wie Professor Karsten Glöser demonstrierte.
Zu den vorgestellten Kuriositäten gehörte auch die Leuchtkraftwirkung der „Glühgurke“. Hier griffen Santa und Claus den Nutzen von Essiggurken als Weihnachtsdekoration effektvoll auf. An zwei Elektroden angeschlossen, wird sie zum Leuchten gebracht. Wegen der Geruchsentwicklung dürfte diese Variante der Weihnachtsbeleuchtung aber eher bei ungebetenen Gästen zum Einsatz kommen.
Welchen Gefahren man sich beim Plätzchenbacken aussetzen kann demonstrierten die beiden mit der Inszenierung einer Mehlstaubexplosion. Wirbelt man Mehl oder anderes Pulver in unmittelbarer Nähe zu einer offenen Feuerstelle auf, kann es zu einer explosionsartigen Entzündung kommen, denn jedes einzelne Mehlstäubchen ist brennbar und diese Brennbarkeit wird im Gemisch mit dem Sauerstoffgehalt der Luft potenziert.
Mit diesen und vielen weiteren Experimenten brachten die gut gelaunten Weihnachtsprofessoren den Erstsemestern im vollen Hörsaal die praktische Anwendung der während des Semesters in der Vorlesung gelernten Theorie näher. Zum Einsatz kam unter anderem noch ein Homopolarmotor, bestehend aus einer einfachen Mignon AA Batterie, die auf einen Magneten gestellt wird. Befestigt auf einem gebogenen Kupferdraht begann sich ein Weihnachtsmann aus Papier um die eigene Achse zu drehen, der auf den kleinen Motor aufgesetzt wurde.
Applaus für die Veranstaltung gab es nicht nur von den anwesenden Studierenden, sondern auch für den Post auf der Facebook-Seite der Hochschule.