Seit Oktober 2023 befindet sich der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) in der Übergangsphase. Der CBAM zielt darauf ab, die kostenlose Zuteilung für Carbon-Leakage-gefährdete Sektoren im EU-ETS zu reduzieren – ohne wirtschaftlichen Nachteil für die Firmen in der EU. Dazu müssen Importeure von Waren aus den entsprechenden Sektoren nach der Einfuhr in den europäischen Markt Zertifikate für die CO2-Emissionen kaufen, die bei der Herstellung der Produkte entstanden. Damit werden sie bezüglich ihres CO2-bezogenen Kostenanteils, den in der EU hergestellten Produkten gleichgestellt. Ausländische Hersteller von CBAM-Produkten können von in der EU akkreditierten Stellen verifiziert werden. Dies führt aktuell im Ausland zu einigen Bewegungen in den Lieferketten.
Frau Li, CEO der Beratungsfirma Sia Energy im Bereich Energiesektor, besuchte am 05.06.2024 die GUTcert, um sich mit Prof. Lieback und André Mahnicke über den zukünftigen Verifizierungsprozess und eine optimale Vorbereitung zu unterhalten.
Diskutiert wurde insbesondere die Komplexität einer Akkreditierung in der EU und die Möglichkeit der Ausbildung von Auditoren aus dem Ausland – mit den damit einhergehenden Herausforderungen.
Zur Vorbereitung müssen zunächst die Anlagenbetreiber im Ausland und die Berater über die Besonderheiten von CBAM und dem EU-ETS informiert werden. Sia-Energy plant daher ein Seminar für ihre Kunden im August in China und bat um die Expertise der GUTcert. Die GUTcert wurde eingeladen, vor Ort einen Vortrag zu halten und mit den Teilnehmern zu diskutieren. André Mahnicke wird das als Experte übernehmen und sich zudem ein Bild von den dortigen Anlagen machen, um auf einen möglichen Verifizierungsprozess vorzubereiten.
Das Thema CBAM wird international große Wellen schlagen. Zudem sind noch eine Menge Fragen offen, wie das System schlussendlich funktionieren wird.
Ansprechperson
Fragen zu diesem Thema beantwortet André Mahnicke.