Die GUTcert durfte beide Berichte validieren. Für uns ist es immer sehr spannend zu sehen, was sich im Unternehmen in der Zeit zwischen zwei Berichten ändert, welche Chancen und Herausforderungen wahrgenommen werden und wie sich die Berichterstattung weiterentwickelt.
Mit dem zweiten Bericht geht es leichter
Eine solide Auseinandersetzung mit der Stakeholderanalyse und der daraus folgenden Auswahl der wesentlichen Themen für die Nachhaltige Entwicklung erfolgte bereits bei der Vorbereitung des ersten GRI-Berichts für die Jahre 2015-2017. Dazu wurde ein breit aufgestelltes Team zusammengestellt, um relevante Informationen und Daten für den Bericht zusammenzutragen. Der Fakt, dass der Grüne Punkt seit Jahren verschiedene Managementsysteme (Qualität-, Umwelt-, Energie- und Arbeitssicherheitsmanagement) betreibt und laufend verbessert, hatte den Vorteil, dass die erforderlichen Daten und ein Großteil der relevanten Ziele und Maßnahmen bereits vorhanden waren.
Zwei Jahre später sehen wir nun, dass das Verfassen eines ersten Berichts zu einem echten systematischen Nachhaltigkeitsmanagement geführt hat. Die Verantwortlichen der verschiedenen Bereiche arbeiten Nachhaltigkeitsteam immer enger zusammen. Die internen Kommunikationsprozesse wurden ergänzt und optimiert, die Datenerfassung über das gesamte Themenspektrum geregelt. Der interne Aufwand hat sich dadurch deutlich reduziert. Auch die Verantwortlichen im Unternehmen bestätigten unseren Eindruck.
Ein Nachhaltigkeitsbericht fordert einen systematischen Einsatz
Der Grüne Punkt ist hier keine Ausnahme, sondern bestätigt unsere Erfahrung. Die Entscheidung der Geschäftsführung, einen Nachhaltigkeitsbericht zu verfassen, bedeutet in der Praxis das Einführen eines systematischen Nachhaltigkeitsmanagements (NMS). Auch wenn die Reife des NMS von Unternehmen zu Unternehmen variiert und sich in der Regel erst mit der Zeit verbessert, entsteht ein systematischer Einsatz zwangsläufig schon dadurch, dass ein zweiter Bericht veröffentlicht werden muss, in dem Geplantes und Umgesetztes gegenübergestellt wird.
Die Mitstreiter wissen also, welche für den Bericht relevanten Informationen sie sammeln und monitoren müssen – die neuen Aufgaben werden so zum Teil des Arbeitsalltags. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die im ersten Bericht mit großer Mühe zusammengefassten Informationen meist eine gute Grundlage für die nächsten Veröffentlichung bilden, sowohl was Inhalte aber auch das Layout angeht.
Auch die Validierung verläuft i.d.R. wesentlich entspannter für alle Parteien: die Verantwortlichen sind bei der zweiten Prüfung bereits gut mit den Themen und internen Abläufen und Kennzahlen vertraut. Es geht hier eher um eine Bestätigung und die Suche nach weiteren Verbesserungen. Interessanterweise nehmen sich Geschäftsführer beim Termin zur Validierung des zweiten Berichts in der Regel mehr Zeit für das Interview und Besprechungsrunde: Der direkte Nutzen für das Unternehmen und der Stellenwert des NMS machen sich bemerkbar.
Ansprechpartner
Fragen oder Hinweise richten Sie gerne an Yulia Felker.