Anlagenbetreiber und Interessierte der Energie-Branche lauschten gespannt der Anmoderation durch Jochen Buser, Prokurist und langjähriger Auditor der GUTcert. Nach seiner Einleitung bot Saskia Wollbrandt (GUTcert) einen Einstieg in die rechtlichen Anforderungen der Innovationsausschreibungs-Verordnung (InnAusV). Auf Grundlage bereits mehrfacher Änderungen der InnAusV schlüsselte Frau Wollbrandt auf, welche Anforderungen zu welchem Zuschlagstermin an die Anlagenbetreiber bestehen und wie diese in der Nachweisführung abgedeckt werden. Sie ging zudem auf den Umgang mit unterschiedlichen Problemstellungen (z.B. Instabile Witterungsverhältnisse, Abregelung durch Netzbetreiber) ein, die im Kontext der Nachweisführung entstehen, sowie Hinweise der Bundesnetzagentur (BNetzA). Nach einem kurzen Exkurs zu den Agri-PV-Anlagen (besondere Solaranlagen) schloss Frau Wollbrandt mit der generellen Herausforderung, dass die Akteure im Innovationsausschreibungsgefüge überwiegend bisher nur wenig Erfahrung sammeln konnten – worin jedoch auch das Potential steckt, gemeinsam zu wachsen und gemäß GUTcert-Motto zusammen „Immer besser zu werden“.
Praxiseinblicke der Tricera Energy GmbH als einer der Hauptakteure des Batteriespeichermarktes
David Lerbs von der Tricera Energy GmbH in die Praxis über. Nach einer kurzen Vorstellung der Tricera Energy GmbH gab Lerbs Auskunft über die Kompetenzfelder des Unternehmens. Bei der angewandten Secondlife-Strategie werden sowohl bereits verwendete Batterien recycelt (Verwendung von z.B. Batterien aus Elektrofahrzeugen nach Klassifizierung) als auch neue Batterien eingebaut. Im weiteren Verlauf stellte Herr Lerbs anhand von Fallbeispielen den Projektablauf dar, von der Planung bis hin zur Inbetriebnahme. Dabei gab er gezielt Hinweise und teilte Erfahrungen dazu, wie mögliche Stolpersteine vermieden werden können (z.B. fehlende Netzanschlussgenehmigung, Wasserschutzauflagen, organisatorische Missstände). Zusammenfassend plädierte er dafür, im Prozess der Projektrealisierung eine klare und offene Kommunikation zu pflegen und gemeinsame Lösungsstrategien zu erarbeiten, um hohe Folgekosten zu vermeiden.
Internationaler Projektierer Green Energy 3000 GmbH zeigt Entwicklung von Speicherprojekten
Dipl.-Ing. Lukas Mogg von der Green Energy 3000 GmbH, einem seit 20 Jahren agierendem Projektierer, gab Einblicke darin, wie die Innovationsausschreibung Einfluss auf den Strommarkt genommen hat. Anhand vier verschiedener Speicherprojekte des Unternehmens zeigte er unterschiedliche Varianten der Inanspruchnahme der Marktprämie, gespickt mit Erfahrungsberichten und Planungskonzepten. Projektübergreifend wurde deutlich, dass die jeweiligen Netzbetreiber bisher eher geringes Interesse an der Nachweisführung zu innovativen Anlagenkombinationen zeigten. Abschließend gab es noch einige Tipps zur Vermarktung (gut definierte Restriktionen zur Speichernutzung im Direktvermarktungsvertrag seien essenziell) und den Rat, bei der technischen Anlagenauslegung immer projektspezifisch zu planen (Vor- und Nachteile unterschiedlicher Anschlusskonzepte).
Für alle Interessierten, die das Webinar leider verpasst haben, gibt es hier die Möglichkeit, sich die Aufzeichnung in voller Länge anzuschauen.
Ansprechperson
Fragen zum Thema Innovationsausschreibung beantwortet Saskia Wollbrandt.