Es sei beeindruckend, welche Möglichkeiten und Mittel vom Land für die Studienorientierung der Schülerinnen und Schüler mobilisiert werden. Angesichts der hohen Zahl von Studienabbrüchen sei ein solches Angebot sehr begrüßenswert. „Beim bestehenden Fachkräftemangel und den oft besseren Zukunftsaussichten der Handwerksberufe ist es aber bitter nötig, dass die berufliche Ausbildung die gleiche Unterstützung und die gleichen Chancen bekommt wie die akademische“, fordert Friedrich. „Was Einkommen und Kompetenzen angeht, ist das Handwerk längst gleichwertig, was sinnstiftendes Arbeiten und Zufriedenheit angeht, ist das Handwerk besser.“
Bislang werde die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung von der Landesregierung zwar oft betont, aber in der Umsetzung sieht das Handwerk noch deutliche Mängel. „Sowohl beim Schulfach Wirtschaft Berufs- und Studienorientierung (WBS) an den Gymnasien als auch bei der Berufs- und Studienorientierung sind wir noch weit von der geforderten Gleichwertigkeit entfernt“, stellt Kammerchef Peter Friedrich fest. Im Bemühen, die Angebote der Berufs- und Studienorientierung von Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium auf Gleichwertigkeit der Bildungswege auszurichten, sei man über gute Anfänge bislang nicht hinausgekommen. „Die Studienorientierung braucht selbst eine Neuorientierung und die Broschüren und Online-Tests dürfen nicht einseitig nur zum Studium raten. Das Beste darüber hinaus wäre daher neben dem Studieninformationstag jährlich einen Tag des Handwerks an unseren Schulen einzuführen.“