"Wir erreichen mit JUGENE einen hohen Mehrwert für die Forschung, da wir neben den Höchstleistungsrechnern über ein einmaliges wissenschaftliches Umfeld verfügen", sagte Achim Bachem, Vorsitzender des Vorstandes des Forschungszentrums Jülich. "Zusammen mit unseren Partnern wollen wir nun bis 2009 das GAUSS-Center zum europäischen Supercomputerzentrum ausbauen, welches mit dem europäischen Konsortium PRACE innerhalb des 7. EU-Forschungs-Rahmenprogramms entstehen soll", sagte Bachem. GAUSS ist der von Bundesministerin Schavan initiierte Zusammenschluss der deutschen Höchstleistungsrechenzentren in Jülich, München und Stuttgart. PRACE ist das von Jülich geführte europäische Konsortium zum Aufbau einer europäischen Supercomputer-Infrastruktur.
"Das Besondere an unserem JUGENE ist der im Vergleich zu anderen Systemen äußerst geringe Stromverbrauch bei allerhöchster Rechenleistung", sagte Thomas Lippert, Direktor des Jülich Supercomputing Centre, und wies darauf hin, dass "die Energieeffizienz zukünftig das beherrschende Thema beim Bau von Superrechnern sein wird".
Mit seiner gemessenen Rechenleistung (Rmax) von über 167 Teraflop/s (Billionen Rechenoperationen pro Sekunde) ist JUGENE zurzeit der größte Rechner des neuen Typs Blue Gene/P des Herstellers IBM. In Jülich rechnen mehr als 65.000 Prozessoren, die über ein extrem leistungsfähiges Kommunikationsnetz verbunden sind. An der Beschaffung des Superrechners JUGENE waren neben dem Forschungszentrum Jülich, das Land NRW, das BMBF und die Helmholtz-Gemeinschaft beteiligt.
"Das Engagement des Forschungszentrums Jülich im Bereich Supercomputing zahlt sich für die Spitzenforschung in Deutschland in vielfacher Weise aus", sagte Martin Jetter, Vorsitzender der Geschäftsführung der IBM Deutschland GmbH. "Jülich und die mitfinanzierenden Träger der öffentlichen Hand setzen dabei ein wichtiges Zeichen für den Forschungs- und Entwicklungsstandort Deutschland."
Bis zur offiziellen Einweihung im Februar nächsten Jahres werden die Jülicher Experten nun den Supercomputer für die ersten Anwender vorbereiten und alle Prozesse optimieren. Jülich zeichnet sich dadurch aus, dass es neben den Spitzenrechnern auch ein schlagkräftiges Wissenschaftlerteam gibt, das die Forscher aus ganz Europa bei der Nutzung des Supercomputers unterstützt.
Der leistungsstarke Rechner ist kompakt in 16 etwa Telefonzellen-großen Schränken in der Rechnerhalle des Forschungszentrums Jülich untergebracht, in der auch seine Vorgänger JUMP und JUBL ihren Platz haben. Die drei Rechner ergänzen sich derart, dass für jede wissenschaftliche Simulationsaufgabe das passende Werkzeug zur Verfügung steht. Auf den Jülicher Supercomputern rechnen rund 200 europäische Forschergruppen. Am Forschungszentrum Jülich haben Wissenschaftler aus allen Bereichen - von der Materialwissenschaft über die Teilchenphysik bis hin zu Medizin und Umweltforschung - die Möglichkeit, Rechenzeit zu beantragen. Ein unabhängiges Gutachtergremium teilt den besten Anträgen Rechenzeit zu.
Auf der derzeit laufenden Supercomputing-Konferenz SC07 in Reno, USA, wird die TOP500 Liste veröffentlicht. Das Jülich Supercomputer Centre (JSC) präsentiert sich dort mit ausgewählten Simulationen aus Umwelt- und Materialforschung.
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