Auf dem Weg zu einer souveränen und energieautarken Cloud
Infomaniak ist wirtschaftlich bereits unabhängig und kontrolliert seine Infrastrukturen und die Entwicklung seiner Cloud- und Produktivitätslösungen vollständig. Nun will das Unternehmen auch im Hinblick auf erneuerbare Energien autark werden.
«Wir möchten jedes Jahr ein neues Solarkraftwerk installieren, um bis 2030 50% unseres jährlichen Stromverbrauchs selbst zu decken. Es ist wichtig, den Mix aus erneuerbaren Energien zu diversifizieren, um Wasserkraft intelligenter zu nutzen. Solarenergie kann genutzt werden, um Wasser aus Fliessgewässern erneut hochzupumpen und wieder den Turbinen zuzuführen, sodass auch nachts oder bei schlechtem Wetter Energie erzeugt wird. Gletscherwasser ist kostbar und sollte als Batterie genutzt und nicht nur einmal verbraucht werden», macht Boris Siegenthaler, Gründer und strategischer Direktor von Infomaniak, deutlich.
Bei intensiver und direkter Sonneneinstrahlung auf die Module decken die in Betrieb befindlichen Kraftwerke aktuell 55% des Strombedarfs von Infomaniak im Jahr 2023. Auf das Jahr hochgerechnet werden die beiden Kraftwerke unter realen Bedingungen 6-7% des verbrauchten Stroms erzeugen.
In Europa gefertigte kohlenstoffarme Solarmodule
Die in Deutschland von Meyer Burger hergestellten Solarmodule von Infomaniak haben einen CO2-Fussabdruck von 478 kg CO2eq/kWp, wohingegen gleichwertige in Asien hergestellte Module auf 750 kg CO2eq kommen.[1] Diese Verringerung der CO2-Emissionen um 36.27% ist hauptsächlich auf kurze Transportwege, vollständig mit erneuerbarer Energie betriebene Werke und eine lokale Lieferkette zurückzuführen.[2] Auch die Photovoltaik-Wechselrichter der Kraftwerke werden von der SMA Gruppe in Deutschland hergestellt.
«Solarenergie in unseren Breitengraden mit asiatischen Solarmodulen zu erzeugen, ist heutzutage im Hinblick auf den Wirkungsgrad und den CO2-Fussabdruck unsinnig. Zu bedenken ist, dass für den Import und die Herstellung mineralische Ressourcen abgebaut werden müssen. Deshalb sollten lokale Hersteller bevorzugt werden, die ihre Auswirkungen so gering wie möglich halten», erläutert Boris Siegenthaler.
Das Werk von Meyer Burger befindet sich in Süddeutschland, verzichtet vollständig auf Blei, verbraucht weniger Lösungsmittel, trägt zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region bei und garantiert stabile Erträge und 92% Modulleistung nach 25 Jahren. Zudem können die von Meyer Burger weiterentwickelten HJT-Zellen[3] mehr Solarenergie absorbieren als herkömmliche Zellen, sodass bei bewölktem Wetter mehr Strom erzeugt wird.
Wirtschaftlich wettbewerbsfähige Energie
Bis dato wurden in die in Betrieb befindlichen Solarkraftwerke insgesamt 889 384 Euro investiert.
«Als Infomaniak beschloss, eigene Kraftwerke mit Modulen von Meyer Burger zu bauen, waren die Gestehungskosten nicht vorteilhaft. Die Auswirkungen des russischen Einmarsches in die Ukraine auf die Energiemärkte und der neue Liefervertrag von Infomaniak haben die Lage verändert und machen erneuerbare Energien nunmehr wettbewerbsfähiger als zuvor», schlussfolgert Claude Cornaz.
Während des Abschreibungszeitraums sollten die Gestehungskosten des von Infomaniak erzeugten Solarstroms durchschnittlich dem aktuellen Bezugspreis auf dem freien Markt entsprechen, zumal kein Stromtransport zu zahlen ist. Nach zwölf Jahren wird die Energie aus Solarkraftwerken praktisch «gratis» sein, wenn berücksichtigt wird, dass ein Solarkraftwerk eine Lebensdauer von 30 Jahren hat.
Eine nachhaltige und für den Planeten verträgliche Digitalisierung umsetzen
Die globalen Cloud-Investitionen dürften 2024 um 20.4% steigen.[4] Diese umweltbelastende Branche stösst jedes Jahr mehr CO2 aus und verbraucht mehr Energie. Mit einem Anstieg des Stromverbrauchs um 15.9% im Jahr 2023 macht auch Infomaniak bei diesem Trend keine Ausnahme.
Seit 2007 ergreift Infomaniak nach und nach messbare Massnahmen, um seine CO2-Emissionen, seinen Stromverbrauch und seine Umweltbelastung zu senken:
- 100% erneuerbare Energie
- Förderung der sanften Mobilität mit einer Jahresprämie.
- Doppelt kompensierte CO2-Emissionen (100% in der Schweiz, 100% im Ausland).
- Verlängerung der Lebensdauer der Server auf bis zu 15 Jahre.
- Entwicklung von ohne Klimatisierung gekühlten Datacentern mit einem Energieeffizienz-Indikator (PUE) unter 1.1 (europäischer Durchschnitt: 1.8).
- Entwicklung eines neuartigen Datacenters, das die verbrauchte Energie vollständig für die Beheizung von Haushalten wiederverwertet.
- Beschaffung möglichst lokal hergestellter Komponenten.
- Kontinuierliche Verbesserung der Umweltauswirkungen des Unternehmens und der Energieeffizienz mit den Normen ISO 14001 und ISO 50001.
[1] https://www.ise.fraunhofer.de/...
[2] https://www.meyerburger.com/...
[3] Hetero Junction Technology
[4] https://www.ictjournal.ch/...