Die Schokoladenfabrik wurde 2013 endgültig geschlossen, obwohl das Unternehmen im jahrelangen Kampf immer wieder versucht hatte, aus der Krisensituation herauszukommen und sich neu auszurichten. "Wir haben das stete Auf und Ab aus unmittelbarer Nähe mitbekommen. Bis zum bitteren Ende hat der Insolvenzverwalter mit viel Einsatz versucht, den Fortbestand dieser früher so erfolgreichen Schokoladenfabrik und damit viele Arbeitsplätze zu sichern. Doch trotz intensiver Suche konnte kein Investor gefunden werden, der den Betrieb fortführen wollte. So musste der Betrieb letztendlich eingestellt werden."
Die Schokoladenfabrik war in den 1970er Jahren europaweit der größte und modernste Süßwarenhersteller mit vielen renommierten Großkunden. Am regionalen Arbeitsmarkt war sie als großer Arbeitsgeber vor allem für Frauen bekannt und geschätzt. Dieser Umstand war für das damalige Ruhrgebiet eher ungewöhnlich, in dem Bergbau, Stahlkonzerne und Brauereien vor allem Männer beschäftigten.
Der Verkauf an Murtfeldt Kunststoffe schließt nun dieses bewegte Kapitel endgültig ab. "Wir werden der ehemaligen Schokoladenfabrik neues Leben einhauchen und dort wieder neue Arbeitsplätze schaffen", verspricht Geschäftsführer Höhner, der auch zukünftig eine gesunde Expansion des Brackeler Standorts anstrebt. Doch die Aktivitäten werden keineswegs in Richtung Süßwaren gehen. "Auch wenn viele unserer Mitarbeiter das sicherlich begrüßen würden", schmunzelt Detlev Höhner, "doch unsere Expertise liegt seit nunmehr 60 Jahren in der Entwicklung und Herstellung von Kunststoffen und Kunststoffbauteilen für den Maschinenbau. Wir haben uns nicht mit Schokolade, sondern mit technischen Kunststoffen weltweit einen Namen gemacht."
Rund 30.000 Quadratmeter des 80.000 Quadratmeter großen Van Netten-Grundstück sind Produktionsfläche, die Murtfeldt Kunststoffe zukünftig gut zu nutzen weiß.